Kleinbus kracht mit Vollgas in Bäckerei: „Ich dachte, es wäre ein Terroranschlag“
Die Scheibe komplett eingefahren, der Verkaufstresen zur Seite gerammt, aus den Angeln gerissene Fenster und Scherben überall: Es grenzt an ein Wunder, dass bei dem Unfall an der Berner Straße (Rahlstedt) niemand ernster verletzt wurde. Ein Mercedes war durch die Frontscheibe gekracht, der Fahrer (66) wohl ohnmächtig. Ein Kunde zur MOPO: „Ich dachte erst, es wäre ein Terroranschlag.“
Die Scheibe komplett eingefahren, der Verkaufstresen zur Seite gerammt, aus den Angeln gerissene Fenster und Scherben überall: Es grenzt an ein Wunder, dass bei dem Unfall an der Berner Straße (Rahlstedt) niemand ernster verletzt wurde. Ein Mercedes war durch die Frontscheibe gekracht, der Fahrer (66) wohl ohnmächtig. Ein Kunde zur MOPO: „Ich dachte erst, es wäre ein Terroranschlag.“
Bei dem in den vergangenen Wochen durchwachsenen Hamburger Sommer war es großes Glück, dass an diesem Mittwoch die Sonne schien und das Wetter warm war, denn: So saßen die meisten Kunden der „Braaker Mühle“ auf der Terrasse vor dem Geschäft und nicht im Inneren.
„Sowas habe ich noch nicht erlebt“
Trotzdem waren Menschen im Laden, neben den Verkäufern auch Muhammed Bajramovic. „Es sah aus, als wäre da eine Bombe eingeschlagen“, sagt er, noch immer unter Schock stehend.
Er habe erst an einen Terroranschlag gedacht, dann aber gemerkt, dass es ein Unfall war. „Mittlerweile geht es mir besser. Aber sowas habe ich noch nicht erlebt“, erzählt er.

Der Mercedes soll laut Polizei mit einem Audi zusammengestoßen sein, woraufhin das Fahrzeug über den Bürgersteig gerast sei. Nach einer weiteren Kollision mit einem geparkten Fahrschulwagen schoss der Mercedes dann durch die Bäckerei-Scheibe: Eine Mitarbeiterin wurde von der weggestoßenen Auslage getroffen, andere von (Glas-)Splittern. Die Feuerwehr behandelte vier Verletzte, die alle allerdings nur kleinere Schnittwunden oder Schocksymptome aufwiesen. Wäre der Mercedes nur wenige Meter weiter links in den Laden eingeschlagen, hätte er den Hauptverkaufsraum getroffen – oder er wäre auf die gut gefüllte Terrasse zu gerast.
„Wir saßen da draußen, haben Kuchen gegessen, als wir sahen, dass der Mercedes-Fahrer auf einmal Gas gab“, so Kevin Wichmann. Kurz darauf sei er gegen den Audi geknallt. Wichmann weiter: „Man konnte sehen, dass der Fahrer ohnmächtig war, denn sein Kopf lag nach hinten und seine Augen waren zu.“ Gunnar Gosewinkel, ebenfalls Gast auf der Terrasse, ergänzt: „Keiner wusste, was los war. Es gab eine leichte Rauchentwicklung, man war erst total unter Schock.“

Die Gäste hätten dann die Polizei gerufen. „Überall war Öl, weil durch den Unfall die Öl-Wanne des Mercedes‘ wohl gerissen ist. Dazu überall Streifenwagen, die Feuerwehr, Blaulicht. Das kenn‘ ich sonst nur aus Filmen“, so Gosewinkel.

Dass die Bäckerei zunächst geschlossen wurde, dürfte eigentlich klar sein – nicht aber für viele Menschen, die nach dem Unfall vorbeikamen, durch die Absperrungen gehen wollten, um sich Brötchen und Torte zu kaufen. Bei Zeugen sorgte das für Unverständnis.
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Der 66-jährige Mercedes-Fahrer war kurzzeitig nicht ansprechbar, wurde von Sanitätern behandelt. Die Polizei prüft, ob eine Erkrankung zu dem Unfall geführt hat. Ein Sprecher: „Die Ermittlungen dauern an.“

Am Nachmittag zog die Feuerwehr den Mercedes aus dem Geschäft. Wie lange die Bäckerei geschlossen bleiben muss, ist unklar.