Männer kommen auf „witzige Idee“ – rastete Zirkus-Chef deshalb aus?
Ein Zirkus gilt als Ort der Freude, in Wellingsbüttel wurde er zum Schauplatz von Gewalt: Nach der Massenschlägerei in der vergangenen Woche sitzt der Chef des Zirkus Renzini in U-Haft. Die MOPO sprach mit einem Mann, der bei der Prügelei selbst dabei gewesen ist. Er sagt: Wir hatten eine „witzige“ Idee, doch dann eskalierte die Situation ...
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Ein Zirkus gilt als Ort der Freude, in Wellingsbüttel wurde er zum Schauplatz von Gewalt: Nach der Massenschlägerei in der vergangenen Woche sitzt der Chef des Zirkus Renzini in U-Haft. Die Shows gehen ab Mittwoch trotzdem weiter.
Gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Waffengesetz: So lautet der Vorwurf gegen Patrick R. (41), wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der MOPO bestätigte. Einen Grund, die Shows vorerst einzustellen, sieht der Zirkus jedoch nicht.
Auf dessen Facebook-Seite heißt es, „die drei Jungs“ würden nun für ihren Vater übernehmen. Gegenüber der MOPO bestätigte ein Renzini-Mitarbeiter am Montag, dass er das Geschäft mit seinen Patenkindern am Laufen halten werde. Weitere Aussagen wollte er zu dem Fall nicht machen.
Hamburg: Zirkusdirektor in U-Haft – Shows gehen weiter
Wie die MOPO berichtete, soll Zirkus-Chef Patrick R. zusammen mit drei weiteren Mitarbeitern am Mittwochabend eine Gruppe junger Männer angegriffen haben, die sich anscheinend unerlaubt auf dem Gelände aufhielten. Ein Mitglied der Gruppe gab gegenüber einem MOPO-Reporter an, die Zirkusmitarbeiter seien mit Schlagstöcken und einer Pumpgun auf sie losgegangen. Was sie überhaupt auf dem Gelände zu suchen hatten? Sie waren als Gruppe unterwegs, als einer auf die „witzige“ Idee kam, ein Zirkustier zu klauen, erzählt der junge Mann.
Ein 24-Jähriger aus der Gruppe wurde bei dem Angriff schwer verletzt. Er kam ins Krankenhaus. Zwei 18-Jährige und ein Mann im Alter von 22 Jahren erlitten leichte Verletzungen. Die Polizei war mit einem Dutzend Streifenwagen und einem Hundeführer im Einsatz.
Bei der Durchsuchung der Wohnunterkünfte der Tatverdächtigen fanden die Einsatzkräfte mehrere Hieb- und Stoßwaffen, Schlagringe, Eisenstangen, Messer und eine Schrotflinte mit scharfer Munition. Die drei jüngeren Tatverdächtigen kamen nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder frei. Die Ermittlungen dauern an.
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Die Schlägerei ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Im Januar sollen drei Brüder aus der Zirkusfamilie in Groß-Flottbek einen Mann aus einem Auto gezogen und mit Schlagringen traktiert haben. Die Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft.