Mann nach Streit mit Ex-Freundin erstochen: Warum sein Handy Fragen aufwirft
Ein 42-Jähriger kam nach einer Auseinandersetzung mit dem Bruder seiner Ex-Freundin ums Leben – er erlag einem Messerstich. Die Mordkommission ermittelt. Ein zentrale Frage, die sich der Familienkreis des Verstorbenen stellt: Wo war sein Handy, auf dem eine Zeitlang noch Nachrichten eingegangen sein sollen?
Ein 42-Jähriger kam nach einer Auseinandersetzung mit dem Bruder seiner Ex-Freundin ums Leben – er erlag einem Messerstich. Die Mordkommission ermittelt. Ein zentrale Frage, die sich der Familienkreis des Verstorbenen stellt: Wo war sein Handy, auf dem eine Zeitlang noch Nachrichten eingegangen sein sollen?
Am Freitag der vergangenen Woche soll der 42-Jährige laut Polizei an der Tür seiner Ex-Freundin am Ohmoorring (Niendorf) geklopft haben. Sie lässt ihn hinein, es kommt zum Streit, bei dem der 42-Jährige die Frau erst beleidigt und dann angegriffen haben soll.
Niendorf: Was ist bei dem Streit genau passiert?
Die 46-Jährige ruft nicht die Polizei, sondern ihren Bruder. Wie sie den Anruf tätigt, ist unklar. Zwischen dem Ex-Partner und dem Bruder (52) kommt es zu einer Auseinandersetzung, bei der der 42-Jährige eine lebensbedrohliche Messerverletzung erleidet. Auch hier sind die genaueren Umstände noch unbekannt.
Der Bruder wird von Polizisten in Handschellen aus dem Wohnhaus geführt, über seine Hände sind braune Tüten gestülpt, um mögliche Spurenträger zu sichern. Später wird er wieder freigelassen – keine Haftgründe, so die Polizei.

Der Ex-Partner der Frau wird im Krankenhaus notoperiert und behandelt, verstirbt aber in der Nacht zu Montag. Die Familie des Mannes bekommt erst am Sonntag, zwei Tage nach dem Vorfall, Bescheid. Zuvor war seine Identität noch unklar.
„Wir wussten nicht, dass überhaupt was war“, so eine Verwandte des Toten. „Sein Herz hat aufgehört zu schlagen. Er hatte viel Blut verloren“, sagt sie. Ärzte hatten zuvor alle lebenserhaltenden Maßnahmen beendet und die Geräte ausgeschaltet.
Verwandte des Toten: „Ich will keine Stigmatisierung“
Weil die Ermittlungen noch laufen, wollen sie und die Familie keine Mutmaßungen anstellen. „Keiner von uns war da“, sagt die Verwandte, „aber ich will nicht, dass er von vornherein als Täter stigmatisiert wird, der das alles ausgelöst und einen Messer-Angriff forciert hat.“
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Die Verwandten wundert vor allem eines: Das Handy des 42-Jährigen war zunächst noch an, Nachrichten gingen ein. „Wo das Handy war und ob es sichergestellt wurde, weiß ich aber nicht. Hatten es der Bruder und die Schwester?“
Die Polizei kann in Hinblick auf laufende Ermittlungen tiefergehende Fragen zum Fall nicht beantworten. Auch für die Beamten ist vieles noch unklar. Erstmal wolle man nun klären, wie genau es zum tödlichen Messerstich kam, wer das Messer zog und wer es benutzt hat. Möglich ist auch, dass es in dem Gerangel versehentlich zum tödlichen Stich kam. „Die Arbeiten in dem Fall dauern an“, sagt eine Sprecherin. (dg)