Skrupellose Krypto-Betrüger schlagen in Hamburg zu – so schützen Sie sich
„Börsenmakler hassen diese Tricks“, „In fünf Klicks zum Millionär“: Während noch vor wenigen Jahren solche plakativen Werbesprüche in zwielichtigen Internetanzeigen hoch im Kurs standen, um Menschen in die Krypto-Falle zu locken, investieren die Täter heute mehr Zeit ins Zwischenmenschliche. Sie versuchen dabei, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen, geben sich als Freunde aus, oft über viele Monate. Am Ende ist alles Geld weg, das in virtuelle Währungen angelegt wurde. Die Gauner sind strukturiert, skrupellos, schlagen immer öfter in Hamburg zu – und sie kommen meistens unbestraft davon.
„Börsenmakler hassen diese Tricks“, „In fünf Klicks zum Millionär“: Während noch vor wenigen Jahren solche plakativen Werbesprüche auf zwielichtigen Internetanzeigen hoch im Kurs standen, um Menschen in die Krypto-Falle zu locken, investieren die Täter heute mehr Zeit ins Zwischenmenschliche. Sie versuchen dabei, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen, geben sich als Freunde aus, oft über viele Monate. Am Ende ist alles Geld weg, das in virtuelle Währungen angelegt wurde. Die Gauner sind strukturiert, skrupellos, schlagen immer öfter in Hamburg zu – und sie kommen meistens unbestraft davon.
Für die meisten spielen Krypto-Währungen keine Rolle, viele kennen vermutlich nicht einmal die Möglichkeiten, Geld im Internet in virtuelle Währungen wie Bitcoin zu investieren. Bei anderen steht das Handeln mit digitalen Währungen dagegen hoch im Kurs, weil Investitionen hohe Gewinnerwartungen versprechen.
Diesen Umstand nutzen Täter für ihre Zwecke aus: Sie fälschen ganze Internetseiten, garantieren hohe Gewinne, gaukeln Opfern falsche Kurssprünge auf einer eigens programmierten, seriös wirkenden Krypto-Handelsbörse vor.
„Identifizierung der Täter ist schwierig“
Ist das Geld investiert, ist es weg: Wenn einer der Anleger sein Geld wieder haben will, manchmal sogar nach einem vermeintlichen, in Tatsache nur vorgespielten Gewinn, sind die Täter nicht mehr erreichbar, brechen den Kontakt ab. Bei der Polizei erstattete Anzeigen laufen ins Leere, weil die Kontaktaufnahme und jeder weitere Kontakt nur online ablief. Ein Polizeisprecher zur MOPO: „Dementsprechend schwierig gestaltet sich die Identifizierung der Täter und die Feststellung ihres tatsächlichen Handlungsortes.“
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Bei der Hamburger Kripo bearbeitet das LKA 51, zuständig für spezielle Wirtschaftsdelikte und Untreue, derartige Fälle. Die Ermittler stellen bei den Krypto-Verfahren oftmals Auslandsbezüge fest. Nach MOPO-Informationen sitzen die Täter, vor allem wenn es um die Kommunikation am Telefon geht, in Polen, Bulgarien, Türkei und Israel. Sie sprechen Deutsch ohne Akzent, wirken vertrauenswürdig. Und sind technisch versiert. Im Zweifel verwischen sie ihre digitalen Spuren. Das große Problem: der stets fehlende persönliche Kontakt. Verfahren müssen daher oft eingestellt werden.

Die Täter setzen beim Ködern potenzieller Opfer offenbar zunehmend auf soziale Medien wie Instagram, haben dort oft wochenlang einen vorgespielten freundschaftlichen Kontakt, ehe sie aufs Investieren in Krypto-Währungen zielen.
Gelockt werden Opfer zudem laut Erkenntnissen des LKA 51 mit echt wirkenden, aber gefälschten Werbeanzeigen prominenter Personen oder TV-Shows wie „Die Höhle der Löwen“ oder Investor Carsten Maschmeyer (64). „Aber auch eine zunächst unter Vorspiegelung anderer Zielrichtungen erfolgte Kontaktanbahnung über Partnerbörsen ist festzustellen“, so der Polizeisprecher weiter.
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Derartige Krypto-Betrugsfälle nehmen in Norddeutschland enorm zu: Allein in Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der Fälle über die vergangenen zwei Jahre verdreifacht. In Hamburg werden diese Fälle nicht statistisch aufgeführt, Fälle nehmen aber auch hier stetig zu, so die Einschätzung der Polizei. Für die Täter ist es ein skrupelloses Milliardengeschäft mit wenig bis kaum Fahndungsdruck. Die Dunkelziffer ist vermutlich riesig, vermuten Ermittler.
Für den Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) sind Krypto-Währungen auch besonders im Fokus der Organisierten Kriminalität. Neben der beschriebenen und überaus professionellen Betrugsmasche nutzten die Verbrecher virtuelle Währungen als Werkzeug für Geldwäsche, Drogen- und Waffenhandel oder Erpressung. „Die Technologie bietet den Tätern Anonymität und erschwert es Sicherheitsbehörden, sie zu identifizieren“, so Jan Reinecke vom BDK Hamburg.

Die Gewerkschaft hat, um der negativen Entwicklung entgegenzuwirken und Methoden zu entwickeln, um gegen die Kriminellen vorzugehen, Sicherheitsgespräche in Berlin geplant. Sie finden im Juni statt und sind öffentlich.
Krypto-Betrug: So schützen Sie sich
Doch wie schützt man sich vor Krypto-Betrug? Laut Polizei wichtig: Schriftverkehr sichern, Screenshots machen und Anzeige erstatten. Es wird außerdem empfohlen, die Bankenaufsicht BaFin zu informieren, Namen, Telefonnummern und Kontonummern der Täter anzugeben. „Markieren Sie betrügerische Mails im Postfach als Spam, klicken Sie auf keine ,Abmeldelinks’; damit erhalten die Versender eine Rückmeldung und weiterer Spam wird folgen“, so die Polizei.
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Die Beamten mahnen außerdem zur allgemeinen Vorsicht bei der Spekulation mit Krypto-Währungen. Personen, die man auf virtuellen Plattformen kennenlerne, seien nicht immer die, die sie vorgeben zu sein. Gesundes Misstrauen sei in Ordnung, vor allem wenn es um ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz gehe. Banken würden niemals direkt auf Kunden zugehen, um sie zum Online-Trading zu bringen. Der Polizeisprecher: „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Und achten Sie bei Internetangeboten immer auf ein nachvollziehbares Impressum.“