„Knallermann“-Razzia: So läuft das Drogengeschäft in den Kiez-Bars
Zum Kiez gehören neben Partys, Kultur und Sex auch Alkohol, Exzess, Absturz – und Drogen. Die Polizei hat den Milieu-Hotspot daher ständig im Blick. Zuletzt verstärkt auch den„Knallermann“ am Hamburger Berg. Der Grund: In der Kneipe sollen Albaner Kokain verkaufen. Die MOPO erklärt, wie sich die Bande Hausrecht verschafft hat, wer ihre Kunden sind, wie das Geschäft läuft – und wen sie verdrängt haben.
Zum Kiez gehören neben Partys, Kultur und Sex auch Alkohol, Exzess, Absturz – und Drogen. Die Polizei hat den Milieu-Hotspot daher ständig im Blick. Zuletzt verstärkt auch den„Knallermann“ am Hamburger Berg. Der Grund: In der Kneipe sollen Albaner Kokain verkaufen. Die MOPO erklärt, wie sich die Bande Hausrecht verschafft hat, wer ihre Kunden sind, wie das Geschäft läuft – und wen sie verdrängt haben.
Quietschende Autoreifen. Blaulicht. Maskierte Polizisten steigen aus Mannschaftswagen und Zivilfahrzeugen. Sie tragen schusssichere Westen und sind schwer bewaffnet, einige haben Maschinenpistolen. Es ist Freitag vor einer Woche, gegen 21 Uhr.
„Knallermann“: Gäste und Verdächtige müssen Kneipe verlassen
Die Gäste werden aus dem „Knallermann“ gebracht, aber auch Männer, die verdächtigt werden, zu ebenjener Dealer-Gruppe zu gehören. Insgesamt werden zehn Menschen in Handschellen abgeführt, bei zweien besteht der Verdacht des illegalen Aufenthalts.
Die Beamten, unterstützt vom Bezirksamt, durchsuchen auch ein Auto und eine sogenannte Bunker-Wohnung, in der Drogen gelagert werden, stellen dort kleinere Mengen sicher. Die Wohnung des Wirts wird obligatorisch ebenfalls durchsucht. Er gehört nach MOPO-Informationen jedoch nicht zum Kreis der Verdächtigen, und die Polizei findet dort auch nichts.
Hamburg: So lief das Drogengeschäft der Albaner-Bande
Beschuldigt wird dagegen eine Gruppe Albaner, die von der Kult-Kneipe im Kiez-Bermuda-Dreieck – nebenan ist der „Goldene Handschuh“, gegenüber der „Elbschlosskeller“ – heraus operieren soll. Ein Gramm Koks haben sie für 50 Euro verkauft, vornehmlich aber auch über sogenannte Drogentaxis. Einige sind der Polizei bekannt.
Die Männer haben eine andere Gruppe verdrängt, die vorher in der Kneipe und in anderen Bars mit Stoff unterwegs war: Afrikaner, die aber nicht nur Drogen verkauft, sondern teils auch Gäste beklaut und Frauen belästigt haben sollen. Die Albaner haben das „geregelt“, wie es aus Milieu-Kreisen heißt. Sie hätten für „Ruhe“ gesorgt. Ob sie den Wirt bedroht haben, um seine Kneipe als Umschlagplatz für ihre Geschäfte zu nutzen, ist nicht bekannt.
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Drogen aus Kiez-Kneipen heraus zu verkaufen – ist das ein neues Geschäftsfeld der Dealer? Jein. Laut Polizei kommen derartige Konstellationen vor, sind aber nicht die Regel, sondern eher Einzelfälle. Zivilfahnder der örtlichen Davidwache haben die Entwicklungen auf den Straßen St. Paulis im Blick. Kripo-Ermittler dagegen sind noch immer mit den Nachwehen der ausgewerteten EncroChat-Daten beschäftigt. Und nehmen weiter reihenweise mutmaßliche Dealer fest.