Personalnot bei der Feuerwehr: Löschfahrzeuge zwangsweise außer Dienst
Die Brandherde bei der Feuerwehr nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an: Rettungsdienst am Limit, die Leitung seit Monaten krank, dazu kommt große Personalnot. Nun wurde zu allem Überfluss bekannt, dass Löschfahrzeuge und technisches Gerät nicht TÜV untersucht werden konnten. Die Folge: Einige freiwillige Wehren können nur dezimiert oder gar nicht ausrücken, weil Löschfahrzeuge stillgelegt wurden.
Die Brandherde bei der Feuerwehr nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an: Rettungsdienst am Limit, die Leitung seit Monaten krank, dazu kommt große Personalnot. Und nun gibt es auch noch Probleme mit den Löschfahrzeugen. Diese konnten, wie auch technisches Gerät, nicht untersucht werden. Die Folge: Einige freiwillige Wehren können nur dezimiert oder gar nicht ausrücken, weil Löschfahrzeuge stillgelegt wurden.
Die Rettungseinsätze sind dadurch in Gefahr, weil es an einer wichtigen Dienststelle erhebliche Personalprobleme geben soll: Wie die MOPO erfuhr, ist vor allem die Technische Abteilung an der Großmannstraße (Rothenburgsort) betroffen.
Wichtige Sicherheits-Untersuchungen an Löschfahrzeugen und technischem Gerät, wie zum Beispiel die Rettungsschere, konnten deshalb in Hamburg nicht durchgeführt werden. Dies muss jedoch zwingend einmal pro Jahr geschehen.
Freiwillige Retter können nur stark dezimiert ausrücken
Besonders betroffen: die Freiwilligen Feuerwehren. Dort wurden nach MOPO-Informationen gleich mehrere Fahrzeuge außer Dienst gestellt.
Damit entsteht eine Lücke, denn die freiwilligen Wehren sind fest ins Einsatzgeschehen eingebunden – im Zuge der ohnehin schon dünn besetzten Wachen der Berufsfeuerwehr sind sie unverzichtbar. Auch weil die hauptberuflichen Retter zu Einsätzen in den Randgebieten lange Anfahrtswege haben und die Freiwilligen oftmals schon vor Ort sind.
Mangel auch an Ersatzfahrzeugen und Geräten
Normalerweise werden von der Technik- und Logistik-Abteilung Ersatzfahrzeuge zur Verfügung gestellt, falls eines an den Wachen wegen technischer Probleme ausfällt. Gerade jetzt ist der Bedarf groß, was wiederum die Ersatzlogistik an ihr Limit bringt – es stehen einfach nicht genug Fahrzeuge und Geräte zur Verfügung.
Die Feuerwehr konnte dazu auf MOPO-Nachfrage zeitnah keine Stellungnahme abgeben. Harald Burghart, Landesbereichsführer und Chef der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg, sagte jedoch dem „Feuerwehrmagazin“ dazu: „Wichtig ist, dass jetzt alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Wehr wieder einsatzbereit zu bekommen. Und dann müssen wir sehen, wie groß das Problem ist”.
Das Problem der fehlenden Fahrzeuge ist damit nur eines mehr für die Hamburger Feuerwehr: Der Rettungsdienst ist ohnehin schon durch hohes Einsatzaufkommen am Limit. Zudem lähmen unnötige Notrufe die Arbeit. Die Retter werden häufig zu Personen gerufen, die lediglich Kopfschmerzen haben oder Mückenstiche.

Feuerwehr seit Monaten ohne echte Führung
Hinzu kommt, dass die Feuerwehr seit Monaten ohne echte Führung ist. Seit Dezember vergangenen Jahres ist der Amtsleiter Dr. Christian Schwarz krank, sein Stellvertreter fiel schon Wochen vorher aus. Beide sind bis heute nicht wieder im Dienst. Innensenator Andy Grote (SPD) berief eine kommissarische Führung.
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Doch deren Handlungsspielraum soll angesichts der unsicheren Lage, ob der bisherige Amtsleiter wiederkehrt oder ein neuer berufen wird, eingeschränkt sein.
Hinweis: In einer früheren Version haben wir geschrieben, dass TÜV-Untersuchungen an den Fahrzeugen nicht durchgeführt werden konnten. Dies war nicht korrekt. Die Fahrzeuge verfügen über TÜV-Plaketten. Es handelt sich bei den Untersuchungen um eine interne Geräteprüfung, die jährlich erfolgen muss. Aufgrund des Personalnotstandes kam es hier zu Verzögerungen und in der Folge auch zur Stilllegung von Fahrzeugen. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.