Katastrophenschutzübung in Hamburg eskaliert: Mehrere echte Verletzte
In Bergedorf fand am Sonntag eine groß angelegte Katastrophenschutzübung statt. Mehr als 100 Statisten spielten Verletzte – doch während der Übung kam es zu mehreren echten medizinischen Notfällen.
Bei der Übung erlitten zwei Statisten einen Kreislaufkollaps. Ein weiterer Helfer musste zudem medizinisch versorgt werden, vermutlich aufgrund der Hitze. Die Berufsfeuerwehr Hamburg rückte mit einem Rettungswagen und einem Notarzt an, die nicht Teil der Übung waren. Eine weitere Person habe sich leicht am Knie verletzt und sei vor Ort versorgt worden. Bis um 13 Uhr sollte es laut dem Übungsleiter, der sich gegenüber Reportern vor Ort äußerte, vier reale Verletzte geben.
Übungsszenario: Schweres Zugunglück
Seit den frühen Morgenstunden proben rund 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk und Katastrophenschutz den Ernstfall. Das Szenario ist ein Zusammenstoß zwischen einem Zug, mehreren Autos und einem Lkw am Frascatiplatz sowie am Bahnübergang Neuer Weg. Um die Abläufe bei einem Massenanfall von Verletzten möglichst realitätsnah zu trainieren, wird zusätzlich die Freisetzung eines Gefahrstoffs simuliert.

Mehr als 100 Statisten spielten die Verletzten. Sie waren aufwendig geschminkt und zum Teil in den engen Zugwaggons untergebracht. Dort herrschten jedoch hohe Temperaturen, sodass mehrere Komparsen über gesundheitliche Probleme klagten. Ein Eisenbahnwaggon musste daraufhin aus dem Übungsgeschehen herausgenommen werden.
Übung in Bergedorf: Großaufgebot an Einsatzkräften
An der Übung „Zugvogel 2025“ beteiligen sich neben den Feuerwehren unter anderem die Schnelleinsatzgruppen Sanität und Betreuung, der Löschzug-Gefahrgut, die Technische Einsatzleitung sowie die Feuerwehr Reinbek. Unterstützt wird die Übung auch von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW).
Die ersten Kräfte vor Ort kümmerten sich zunächst um die „Verletzten“ in den beteiligten Fahrzeugen. Bilder zeigen, wie Feuerwehrleute eine Übungspuppe aus einem Auto bergen.
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Für die Übung ist der Bereich um den Frascatiplatz und den Neuen Weg seit 6 Uhr weiträumig abgesperrt. Die Sperrung dauert bis etwa 16.30 Uhr, erst dann beginnt der Rückbau. Der nahegelegene Aldi-Markt ist währenddessen über eine rückwärtige Zufahrt erreichbar.
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