• Normen Großmann verlässt Hamburg und wird künftig in Potsdam für die Bundespolizei zuständig sein.
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Karrieresprung: Polizist aus Hamburg koordiniert künftig Deutschlands Spezialkräfte

Unter seiner Führung ist die Zahl an Verbrechen, für die die Bundespolizei zuständig ist, signifikant gesunken. Nun, nach sechs Jahren als Leiter der Inspektion Hamburg, packt Normen Großmann (50) seine Sachen in Richtung Potsdam – und wird zuständig für die Koordination aller Spezialeinheiten, darunter: die GSG9!

Großmann hat bei der Bundespolizei einiges mitgemacht: Er war im Auslandseinsatz in Afghanistan, hat Dealer und Klaubanden am Hauptbahnhof bekämpft, Hooligans bei Fußballspielen in Schach gehalten. Und dann natürlich der G20-Einsatz 2017 – der Abschied von Hamburg wird ihm schwer fallen, „ohne Frage“.

Hamburger Bundespolizist koordiniert Deutschlands Spezialkräfte

„Mittelfristig wird die Dienststelle hier in Hamburg um fast 50 Prozent wachsen. Fast etwas schade, dass ich die daraus entstehenden neuen Möglichkeiten nicht mehr selber erlebe“, sagt Großmann im MOPO-Gespräch.

Seine Bilanz der vergangenen sechs Jahre kann sich durchaus sehen lassen: Das Straftatenaufkommen ist von mehr als 21.000 auf unter 18.000 Taten jährlich gesunken – und das, obwohl Hamburg als eine der kriminalitätsbelastetsten Dienststellen Deutschlands gilt.

Gerade im Bereich Taschendiebstahl habe man mit bis 30 Großeinsätzen im Jahr den Negativ-Trend stoppen können, so Großmann. „Mein Fokus dabei lag auch darauf, das getrennte Agieren von Behörden zu durchbrechen und eng zu kooperieren.“ Pro Monat bearbeitet die Bundespolizei Hamburg rund 1000 Einsätze, mehr als 30 am Tag also.

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Großmann führte auch den Digitalfunk ein, sorgte dafür, dass die Videoüberwachung am Hauptbahnhof auf dem neusten Stand gebracht und dass neues Personal eingestellt wurde.

Normen Großmann: Immer an vorderster Front

Der 50-Jährige war sich während seiner Zeit trotz leitender Position nie zu schade, auch selber bei Einsätzen in Uniform an vorderster Front dabei zu sein. Gerade bei Fußballspielen und Demos, bei denen die Bundespolizei für Sicherheit sorgt, war Großmann immer aktiv beteiligt. Auch ein Konzept zur vereinten Koordination von Länder- und Bundespolizeien bei „Risikospielen“ geht auf ihn zurück.

Großmann bei einer Einsatzbesprechung.

Großmann bei einer Einsatzbesprechung während einer Demo am 1. Mai 2017 in der Hamburger Innenstadt.

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Sechs Jahre Hamburg – was war die größte Herausforderung? „Herausragend und alles überlagernd war die Bewältigung des G20-Einsatzes“, sagt Großmann. Nun übernimmt er mit dem Amt des Referatsleiters die Führung aller Grundsatzangelegenheiten der Bundespolizei. Unter ihm befindet sich damit auch die GSG9, eine Anti-Terror-Einheit, die lediglich bei schwerer Gewaltkriminalität eingesetzt wird.

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