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Mit diesem Bild aus einer Überwachungskamera fahndet die Polizei nach dem Täter.
  • Mit diesem Bild aus einer Überwachungskamera fahndet die Polizei nach dem Täter.
  • Foto: Polizei Hamburg/Bearbeitung: MOPO

Juwelier niedergestochen – doch für Schmuck interessiert der Täter sich nicht

Passanten dachten damals erst, dass dort ein „Tatort“ gedreht würde. Doch das Blut auf den Betonplatten am Harburger Marktplatz war echt. Juwelier Ibrahim D., damals 54, wurde in seinem Geschäft an der Straße Sand mit einem Messer attackiert und lebensgefährlich verletzt. Neun Jahre ist das her, der Täter wurde nie gefasst. Nun hat die Polizei erneut ein Foto des Verdächtigen veröffentlicht.

Es zeigt den dunkel gekleideten Mann mit Mütze und Rucksack im Juwelier-Laden des Opfers, den er am 20. März 2015 um kurz nach 11 Uhr betrat. Der Täter mit Brille und Bart ging ohne Umwege in den Hinterraum, in dem sich Ibrahim D. befand. Er habe ihn unvermittelt mit einem Messer angegriffen, sagte ein Polizeisprecher.

Notoperation rettet Opfer das Leben

D. wurde am Oberschenkel und in der Brust getroffen; die Klinge verfehlte offenbar nur knapp sein Herz. Während er sich nach draußen schleppte und von einem benachbarten Ladeninhaber Hilfe kam, flüchtete der Angreifer. Eine Fahndung verlief ergebnislos. Nur eine Notoperation rettete Ibrahim D. damals das Leben.

Beamte der Spurensicherung am Tatort in Harburg. Marius Röer
Beamte der Spurensicherung am Tatort in Harburg.
Beamte der Spurensicherung am Tatort in Harburg.

Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen, konnte bisher aber keinen Verdächtigen identifizieren. „Mangels weiterer Ermittlungsansätze wird nunmehr im Zuge der Altfall-Sachbearbeitung erneut eine Öffentlichkeitsfahndung durchgeführt“, so der Sprecher weiter. Zuständig ist die ehemalige „Cold Case“-Abteilung (LKA 44), die inzwischen umbenannt wurde („Altfallermittlungen“). Hinweise an: Tel. 428 65 6789 oder an jede Wache.

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Da der Täter damals keine Wertgegenstände mitnahm, schließen die Beamten ein persönliches Motiv nicht aus. Das Opfer soll – so sagten es Freunde damals gegenüber der MOPO – stets hilfsbereit, manchmal vielleicht sogar „zu nett“ gewesen sein.

Es war jedenfalls nicht der erste Vorfall in seinem Laden: 2011 hatten mit Pistolen bewaffnete und maskierte Täter den Juwelier gestürmt und kiloweise Schmuck erbeutet. Einen Zusammenhang zu der Messerattacke vier Jahre später schloss die Polizei damals aus. (dg)

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