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  • Sharif A. bei seiner Festnahme in Hamburg-Neuallermöhe.
  • Foto: Marius Roeer

In Hamburg: Leiche im Keller: Beschuldigter sollte ausgewiesen werden

Neuallermöhe/Plauen –

Sharif A. oder Sharif S.? 22 oder 26 Jahre alt? Aus Hamburg oder Plauen? Fakt ist: Der Mann, der als dringend tatverdächtig gilt, die 20 Jahre alte Viktoria L. getötet zu haben, ist für die Justiz kein unbeschriebenes Blatt – im April sollte der Flüchtling aus Libyen aus Deutschland ausgewiesen werden – bis dahin galt seine vorläufige Duldung.

2016 war der Libyer über Italien nach Deutschland gekommen, vielleicht auch über Griechenland – so ganz genau wissen das die Behörden nicht. Es existieren verschiedene Unterlagen und Akten. 

Hamburg: Leiche im Keller – Beschuldigter sollte ausgewiesen werden

Bei Drogen- und Diebstahlsdelikten, die er relativ früh nach seiner Ankunft beging, soll er gegenüber verschiedenen Strafverfolgungsbehörden und Ämtern stets unterschiedliche Angaben zu seiner Identität gemacht haben.

So ist er in Plauen (Sachsen) gemeldet, soll sich aber vorher in Hamburg aufgehalten haben. Wo der Libyer aber tatsächlich in Deutschland wohnte, konnte noch nicht ermittelt werden.

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Sicher ist aber: Am vergangenen Sonntag hielt er sich am Rahel-Varnhagen-Weg in Neuallermöhe auf. Er soll den Notruf gewählt und Sanitäter in den Keller eines Mehrfamilienhauses geführt haben. Dort wurde dann die Leiche von Viktoria L. gefunden. Als Polizisten dazu kamen, flüchtete der Mann, wurde aber kurz darauf noch in Tatortnähe festgenommen.

Polizei prüft Verhältnis zwischen Opfer und Beschuldigtem

Wie die MOPO erfuhr, kannten sich Opfer und Täter – in welcher Beziehung sie zueinander standen, ist aber noch unklar. „Die Umstände und Hintergründe der Tat sind noch Gegenstand der Ermittlungen“, teilte eine Polizeisprecherin mit. „Darüber hinaus laufen derzeit umfangreiche kriminaltechnische und rechtsmedizinische Untersuchungen.“ Eine Eilsektion am Montag hatte bereits den Verdacht der Tötung bestätigt. Der Libyer sitzt seitdem in U-Haft. „Er hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert“ so Oberstaatsanwältin Nana Frombach.

Viktoria L. hatte erst vor einigen Wochen im Dezember eine Anzeige wegen Stalkings bei der Polizei aufgegeben – gegen Unbekannt. Darüber hinaus trat sie als Zeugin in diversen Drogenverfahren auf – möglich, dass sich das Opfer und der mutmaßliche Täter zumindest flüchtig aus demselben Milieu kannten. Die Mordkommission ermittelt weiter in dem Fall.

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