Im Spanien-Urlaub: Hamburger Polizist rettet Freund und Kind (9) vorm Ertrinken
Diese Momente werde er nie vergessen, erzählt Olaf Aust. Der 53-Jährige ist Polizist in Hamburg, hat bei der Arbeit einiges gesehen. Den körperlich und mental herausforderndsten Augenblick seines Lebens erlebt der Mann aber im Spanien-Urlaub: Er springt ohne zu zögern ins Meer, um seinem Freund und einem Kind (9) zu helfen – und wird dabei zum Lebensretter.
Diese Momente werde er nie vergessen, erzählt Olaf Aust. Der 53-Jährige ist Polizist in Hamburg, hat bei der Arbeit einiges gesehen. Den körperlich und mental herausforderndsten Augenblick seines Lebens hatte der Mann nun aber im Spanien-Urlaub: Er sprang ohne zu zögern ins Meer, um seinem Freund und einem Kind (9) zu helfen – und wurde dabei zum Lebensretter.
Für vier Tage wollte Aust an den Stränden von Castellón, einer Ortschaft bei Valencia, entspannen, zusammen mit seinem Kumpel, dem spanischen Polizisten René Alvarez (39). Bei bestem Wetter, weit weg von der Arbeit daheim.
„Dann bin ich ins Meer gelaufen und hingeschwommen“
Sie saßen vor knapp zwei Wochen auf der Terrasse eines Restaurants, ein Felsbrocken trennte sie und das Meer. Dann plötzlich Schreie: Kinder treiben rund 40 Meter vom Ufer entfernt im Wasser, reißen die Arme in die Höhe.
Alvarez rennt zum Meer, springt hinein, zieht ein Mädchen, das sich noch in Ufernähe befindet, an den Strand und geht dann zurück ins Wasser. Doch die Rettung des zweiten Mädchens geht schief: Das Kind klammert sich an den Mann – so sehr, dass beide untergehen. „Dann bin ich ins Meer gelaufen und hingeschwommen“, erzählt Aust der MOPO.

Das Mädchen habe ihre Arme auch um seinen Hals geschlungen, ihn derart stark gewürgt, dass er sich über die Kraft der Neunjährigen wunderte. „Wenn sich Menschen in Lebensgefahr befinden, entfalten sie ungeahnte Kräfte“, sagt Matthias Tresp, Leiter der Schutzpolizei, der Aust später in Hamburg für seinen Einsatz in Spanien ehren wird.
Plötzlich ist sein Freund nicht mehr ansprechbar
Der 53-jährige Retter tauchte mit dem Mädchen kurz unter. „Sie lockerte darauf den Griff“, sagt er. Aust ist gelernter Rettungstaucher. Mit Händen und Füßen habe er das Kind in Richtung Ufer geschoben, bis es schließlich am Strand ankam. Die Eltern des Kindes hätten unter Schock gestanden. „Ich hatte auch große Angst“, gibt er zu. Er sei nur glücklich, dass am Ende alles geklappt habe.
Doch es gab ein weiteres Problem: Sein Freund trieb noch im Wasser. „Ich dachte, er erholt sich, er reagierte aber nicht auf Rufe.“ Aust sprang noch einmal in die Wellen, merkte dann auf offenem Meer, dass sein Freund nicht mehr ansprechbar war – „und das bei geöffneten Augen“.
Spanien: Hamburger Polizist rettet Freund vorm Ertrinken
Aust packte Alvarez am Handgelenk. Ein Glücksfall, denn: Kaum hatte er seinen Freund berührt, ging dieser unter. Der Hamburger Polizist zog ihn rechtzeitig wieder rauf, hielt ihn an der Oberfläche. Wäre Alvarez unter Wasser zu sich gekommen, hätte er seine Lunge vermutlich mit Meerwasser gefüllt. Ein beinahe sicheres Todesurteil.

Das könnte Sie auch interessieren: Mongols gegen Hells Angels: Nachspiel im Rockerkrieg – zwei Frauen in U-Haft
Aust mobilisiert in dem Moment all seine Kräfte, schwimmt mit seinem Freund in Richtung Ufer. Rettungsschwimmer heben den 39-Jährigen schließlich auf eine Trage, bringen ihn mit Jetskis an Land. Er kommt in eine Klinik. Er hat glücklicherweise nur wenig Wasser in den Lungen. Mittlerweile gehe es Alvarez wieder besser, so Aust.
Der 53-Jährige, der schon seit rund 30 Jahren bei der Polizei arbeitet, einst einen Mann aus der Alster rettete („Das war kein Vergleich zu Spanien“) und lange bei der „Autoposer“-Einheit war, wird in der Heimat vom obersten Schutzpolizisten Tresp für seinen heldenhaften Einsatz belobigt: „Wenn einer untergegangen ist, dann läuft die Uhr gegen ihn. Sie haben die richtigen Entscheidungen getroffen und diese schwierige Situation bewerkstelligt bekommen. Sie haben Ihr eigenes Leben riskiert, um zu helfen. Davor ziehe ich meinen Hut.“