„Hatte länger nichts gehört“: Neue Details zu den zwei Leichen aus Bergedorf
Sie soll schon viele Jahre in der Wohnung in Bergedorf gewohnt haben. Zuletzt war die 86 Jahre alte Irene S. pflegebedürftig, sie soll zudem an Demenz gelitten haben. Ihr Sohn (50) kümmerte sich um sie. Am Mittwoch sind beide tot aufgefunden worden. Die MOPO hat mit Nachbarn der Verstorbenen gesprochen und erklärt, wie der Stand der Ermittlungen ist.
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Sie soll bereits seit vielen Jahren in einer Wohnung in Bergedorf gelebt haben. Die 86-jährige Irene S. war zuletzt pflegebedürftig und soll an Demenz gelitten haben. Ihr Sohn (50) kümmerte sich liebevoll um sie. Am Mittwoch wurden beide tot aufgefunden. Die MOPO hat mit Nachbarn der Verstorbenen gesprochen und erklärt, wie der Stand der Ermittlungen ist.
Irene S. wohnte im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses am Friedrich-Frank-Bogen. Ihr Sohn war zu ihr gezogen, als sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte. Er ist ausgebildeter Pfleger, kümmerte sich laut Nachbarn liebevoll um seine Mutter. Er sei mit ihr regelmäßig einkaufen gegangen, habe sie zum Arzt begleitet, für sie gekocht.
Eine erschwerte Identifizierung
Ärger oder Streitigkeiten habe es zwischen Mutter und Sohn nicht gegeben, berichten Nachbarn. Sie sollen sehr zurückgezogen in der Drei-Zimmer-Wohnung gelebt haben, wie die meisten Bewohner des Hauses. Enge Verbindungen pflegen die Nachbarn nicht miteinander.
Eine Frau machte sich dennoch Sorgen. „Ich hatte länger nichts von den beiden gehört“, sagt sie. Sie habe sich sehr gewundert, zumindest den Sohn so lange nicht gesehen zu haben. „Dazu kam dieser Geruch aus der Wohnung.“ Sie habe daraufhin über den Hausmeister die Polizei informiert.
Am Mittwoch öffneten Beamte die Tür und fanden den Sohn und die Mutter tot in der Wohnung. Der Körper des Mannes soll bereits Verwesungsmerkmale aufgewiesen haben. Das erschwert auch die eindeutige Identifizierung des Leichnams, eine für Freitag geplante Obduktion soll Klarheit bringen. Die Ermittler gehen jedoch nach Informationen der MOPO davon aus, dass es sich bei dem toten Mann um den 50 Jahre alten Oliver S., den Sohn der Mieterin Irene S., handelt.
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Ein Verbrechen schließt die Polizei bisher aus. Es gebe einem Sprecher zufolge keine Hinweise auf ein sogenanntes Fremdverschulden. Es scheint nach ersten Ermittlungen möglich, dass der Sohn eines natürlichen Todes starb und später auch die pflegebedürftige, hilflose Mutter.