Hamburger Rotlicht-Größe „Bauchschuss-Musa“ gestorben
„Bauchschuss-Musa“ ist tot. Der ehemalige Chef der „Gangster GmbH“, einer Bande, die stadtweit für Unruhe sorgte, starb nach MOPO-Informationen mit 55 Jahren nach langer Krankheit in einer Hamburger Klinik. Es ist das Ende einer schillernden Rotlicht-Größe, die bei Gegnern gefürchtet, gehasst, aber auch respektiert war.
Groß war er nicht, trotzdem hinterließ er Eindruck. Immer. Er galt als äußerst rücksichtslos und brutal, in seiner Wortwahl trotzdem überraschend eloquent. Viele Jahre seines Lebens saß Musa A. im Knast.
Hamburger Rotlicht-Größe „Bauchschuss-Musa“ gestorben
„Bauchschuss-Musa“ ist tot. Der ehemalige Chef der „Gangster GmbH“, einer Bande, die stadtweit für Unruhe sorgte, starb nach MOPO-Informationen mit 55 Jahren nach langer Krankheit in einer Hamburger Klinik. Es ist das Ende einer schillernden Rotlicht-Größe, die bei Gegnern gefürchtet, gehasst, aber auch respektiert war.
Groß war er nicht, trotzdem hinterließ er Eindruck. Immer. Er galt als äußerst rücksichtslos und brutal, in seiner Wortwahl trotzdem überraschend eloquent. Viele Jahre seines Lebens saß Musa A. im Knast.
Hamburger Rotlicht-Größe „Bauchschuss-Musa“ gestorben
In den 90er-Jahren scharte er eine Gruppe türkischer Migrantenkinder um sich, alle aus Kampfsportstudios, mit Gier nach Macht und schnellem Geld. Die „Gangster GmbH“ nahm sich Kneipen und Bars vor, forderte so lange Schutzgeld, bis Betreiber sich letztlich zur Zahlung gezwungen sahen – inklusive rollkommandoartigen Überfällen.
Doch das reichte der Gruppe um Musa A. nicht. Sie nahm sich das Rotlicht vor, damals in fester Hand albanischer Strippenzieher. Doch selbst hart gesottene Zuhälter kapitulierten vor A.s Truppe, beteiligten sie an ihren Bordellen. Nur um Ruhe zu haben.

Bis zum Jahr 2000. Da landete A. im Gefängnis, später wurde er das erste Mal in die Türkei abgeschoben. Seine Geschäftspartner sollen ihm versprochen haben, seinen Anteil der Milieu-Erlöse monatlich auszubezahlen. Doch der Geldfluss versiegte, als sich die Zellentür hinter A. schloss.
Nach seinem Knast-Aufenthalt eröffnete Musa A. in Izmir eine Bar, um sich über Wasser zu halten. Doch auch in der Türkei driftete er in die Kriminalität ab, erlitt bei einer Schießerei einen Bauchschuss. Seitdem wurde er nicht mehr „Türken-Musa“, sondern „Bauchschuss-Musa“ genannt. Seine Schusswunde wurde nur notdürftig versorgt, A. hatte mit Schmerzen zu kämpfen. 2008 reiste er über Polen wieder nach Deutschland ein, saß hier seine Reststrafe ab und ließ sich operieren. Im Sommer schwor er dann Rache, sagte zur MOPO: „Ich hole mir, was mir zusteht.“
Rotlicht-Krieg: Eskalation auf Tankstellen-Gelände
Gemeint waren die alten Geschäftspartner, die ihm seinen Auffassungen nach Geld schuldeten. Antrittsbesuche bei Unterwelt-Entscheidern folgten. Es schwelte im Milieu. Die Behörden versuchten, Musa A. erneut abzuschieben und damit einen Rotlicht-Krieg zu verhindern. Doch es kam zur Eskalation: Auf einer Tankstelle am Hammer Deich (Hamm), in unmittelbarer Nähe zu einem Bordell, fielen Schüsse, ein Beteiligter wurde verletzt.
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A.s Gegner hatten sich die Hilfe von Rockern geholt und ihn in seine Schranken verwiesen. Ihm blieb ein Sauna-Club in Wandsbek, der nicht lief. Kurz darauf verhafteten Spezialkräfte der Polizei A. am Schulterblatt, weil er eine 16-Jährige zur Prostitution gezwungen haben soll. Doch da alle Zeugen letztlich schwiegen, wurde das Verfahren eingestellt. Später wurde er dennoch abgeschoben – bei einer Verhaftung fiel ihm eine Pistole aus dem Hosenbund.
Seit 2018 ging es ihm gesundheitlich immer schlechter. Er war, so erfuhr es die MOPO aus dem Bekannten-Kreis, an ein Rollstuhl gebunden, litt an den Folgen einer Parkinson-Erkrankung. Ende 2021 kehrte er – wie, blieb unklar – nach Hamburg zurück, um zu sterben. Mitte April hörte sein Herz auf zu schlagen.

„Ich habe einen ehrlichen Freund verloren“, sagt „Miami“-Gianni Sander, Ex-Rotlicht-Größe und Partner von Musa A. „Er hat es nicht verdient, so zu sterben.“ A.s ehemaliger Weggefährte und enger Freund Latif Ö. twitterte: „Ruhe in Frieden Musa Axt“.