Filmreife Festnahme: Hier schnappen sie den Koks-König aus dem Hafen
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen //
online kündbarMOPO+ Jahresabo
für 79,00 €Jetzt sichern!Spare 23 Prozent!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach zum gleichen Preis lesen //
online kündbar
Eine Spezialeinheit der türkischen Polizei hat in Istanbul einen international gesuchten Drogenhändler festgenommen. Der Mann, der aus Hamburg stammt, gilt als eine bedeutende Figur in der Drogenszene und hat beste Verbindungen, auch zu einer berüchtigten Rockergang. In Hamburg wurde seit 2020 gegen ihn wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Drogenhandel im großen Stil ermittelt.
Das türkische Innenministerium gab nach Weihnachten bekannt, dass Eric S. im Rahmen einer Geheimoperation in Istanbul aufgespürt wurde. Schwer bewaffnete Elite-Polizisten stürmten seine Wohnung und nahmen ihn fest. Auch in Deutschland wurde nach ihm gesucht, da er angeblich zur „Osdorf-Connection“ gehörte. Der Bande wird vorgeworfen, im großen Stil mit Drogen gehandelt zu haben.
Verdächtiger soll zur „Osdorf-Connection“ gehört haben
Die von der türkischen Polizei übermittelten Bilder von der Festnahme zeigen eine filmreife Aktion. Eric S. wurde von dem Zugriff völlig überrascht – er fühlte sich in seiner Wohnung ganz offenbar sicher. Bis plötzlich die Tür aufbrach und er in die Mündungen von Waffen einer Spezialeinheit blickte.
2018 hatte ein Coup in Hamburg, an dem Eric S. beteiligt gewesen sein soll, Aufsehen erregt. Mehrere Männer, darunter auch Mitglieder der Rockergruppe Hells Angels, sollen einen ukrainischen Lkw-Fahrer mit einer vorgetäuschten Polizeikontrolle auf der A7 bei Garlstorf (Landkreis Harburg) gestoppt und den Laster entführt haben. Der Laster hatte laut Frachtpapieren Gelatine aus Brasilien geladen. Doch die Ladung war nur Tarnung.
Die Räuber, angeführt von Martin S., einem hochrangigen Mitglied der Hells Angels, wussten, dass sich in dem Container 1,1 Tonnen hochreines Kokain im Wert von rund 100 Millionen Euro befanden – darauf hatten sie es abgesehen. Doch als sie die Ladung in Rothenburgsort umladen wollten, schlug die Polizei zu.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburgs brutales Drogen-Netzwerk: Drohen uns Zustände wie in Amsterdam?
Es folgte ein Mammutprozess im Hamburger Strafjustizgebäude. Dieser endete mit hohen Haftstrafen für acht Angeklagte.
Eric S. hatte sich zuvor in die Türkei abgesetzt. Von hier aus leitete er das schmutzige Geschäft mit Drogen offenbar weiter. Interpol jagte ihn weltweit. Als er in Istanbul aufgespürt wurde, schlugen die Fahnder zu.
Das könnte Sie auch interessieren: Er versorgte Hamburgs Koks-Kartell mit Waffen
Laut türkischen Behörden seien bei ihm 41.850 Euro, 38.000 türkische Lira, vier Rolex-Uhren, SIM-Karten und Mobiltelefone sowie mehrere Reisepässe und Personalausweise mit unterschiedlichen Namen beschlagnahmt worden.
Staatsanwaltschaft Hamburg fahndete seit 2020 nach Eric S.
Auf Anfrage der MOPO teilte die Hamburger Staatsanwaltschaft mit, dass seit 2020 gegen Eric S. wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln ermittelt wird.