Sperrmüll-Aktion in Hamburg eskaliert: Großfamilien gehen aufeinander los
Sperrmüll sorgt in Hamburgs Süden immer wieder für Ärger: Menschen durchsuchen die Haufen voller Möbel und Elektrogeräte, um vielleicht ein Schnäppchen zu finden und verunreinigen dadurch die Bürgersteige. Am Montagabend stritten zwei Großfamilien sogar um die begehrte Ware. Dann ging plötzlich jemand mit einer Gabel auf eine andere Person los – die Lage eskalierte.
Sperrmüll sorgt in Hamburgs Süden immer wieder für Ärger: Menschen durchsuchen die Haufen voller Möbel und Elektrogeräte, um vielleicht ein Schnäppchen zu finden und verunreinigen dadurch die Bürgersteige. Am Montagabend stritten sogar zwei Großfamilien um die begehrte Ware. Dann ging plötzlich jemand mit einer Gabel auf einen anderen los – die Lage eskalierte.
Alarm am Gottschalkring in Eißendorf um 21.20 Uhr: Dort lagerte Sperrmüll am Straßenrand, damit der am Dienstmorgen von der Stadtreinigung abgeholt werden konnte. Doch die Ware war begehrt: Zwei Großfamilien stritten sich um die Sachen – rund 15 bis 20 Leute waren vor Ort, darunter auch ein Kind, wie ein Polizeisprecher der MOPO sagte.
Großfamilien streiten sich um Sperrmüll in Eißendorf
Beide Familien wollten bestimmte Gegenstände für sich beanspruchen. Es kam zum „Tumult“, so der Sprecher. Jemand sei mit einer Gabel auf eine andere Person losgegangen. Ein Reporter vor Ort berichtete davon, dass sich laut Zeugen zwei Frauen „regelrecht geschlagen“ hätten.
Sieben Streifenwagen rückten an, auch ein Polizeihund wurde zum Einsatzort gebracht. Die Beamten trennten die beiden Gruppen voneinander, nahmen die Personalien auf und sprachen Platzverweise aus. Daran hätten sich die Familienmitglieder in der Folgezeit gehalten, so der Polizeisprecher.
Sperrmüllaktionen von Wohngenossenschaft: Service für Mieter
Mehrmals im Jahr bietet die Wohngenossenschaft „Eisenbahnbauverein Harburg“ (EBV) eine solche Sperrmüllaktion an, bei der Mieterinnen und Mieter ihre nicht mehr benötigten Möbel und Elektrogeräte am Abend an den Straßenrand stellen und die Sachen dann am nächsten Morgen von der Stadtreinigung abgeholt werden.
Ihm sei lediglich bekannt, dass es am Dienstag im Gottschalkring zu einem Polizeieinsatz gekommen ist, sagt Christian Uhink vom EBV der MOPO. Er ist für die Koordination der Sperrmüllaktionen verantwortlich.
Die Aktionen gebe es seit vielen Jahren – in der Vergangenheit sei es immer wieder so gewesen, dass Fremde zu abgestelltem Sperrmüll kämen, um dort ihre Sachen abzuladen oder etwas für sich auszusuchen. „Das lässt sich nicht vermeiden, darauf haben wir keinen Einfluss“, so Uhink.
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Eine solche Auseinandersetzung habe es jedoch noch nie bei einer Sperrmüllaktion gegeben, sagt Uhink. Allerdings sei es immer wieder zu Verunreinigungen gekommen, wenn sich Leute aus dem Sperrmüll bedient und ihn dafür durchsuchten.
Nach der Sperrmüll-Eskalation am Montag wurden Strafanzeigen wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung gestellt. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.