Das ist zum Airport-Geiselnehmer bekannt – und das droht ihm jetzt
In einem anonymen Hochhaus in Buxtehude wohnt der Geiselnehmer Salman E., der am Wochenende für einen Großeinsatz am Hamburger Flughafen sorgte. Nur knapp 15 Autominuten von der Stader Wohnung seiner Ex-Partnerin (38) entfernt, aus der er am Samstagabend die gemeinsame Tochter entführte. Der Schaden, den der Mann damit angerichtet hat, ist kaum zu beziffern: Die vermutlich für lange Zeit angeknackste Psyche seiner erst vierjährigen Tochter, der für 18 Stunden komplett ausgefallene Flughafen-Betrieb, der Rieseneinsatz von Polizei und Feuerwehr. Die MOPO erklärt, welche Strafen dem 35-Jährigen nun drohen – und was sich mildernd auswirken könnte.
In einem anonymen Hochhaus in Buxtehude wohnt der Geiselnehmer Salman E., der am Wochenende für einen Großeinsatz am Hamburger Flughafen sorgte. Nur knapp 15 Autominuten von der Stader Wohnung seiner Ex-Partnerin (38) entfernt, aus der er am Samstagabend die gemeinsame Tochter entführte. Der Schaden, den der Mann damit angerichtet hat, ist kaum zu beziffern: Die vermutlich für lange Zeit angeknackste Psyche seiner erst vierjährigen Tochter, der für 18 Stunden komplett ausgefallene Flughafen-Betrieb, der Rieseneinsatz von Polizei und Feuerwehr. Die MOPO erklärt, welche Strafen dem 35-Jährigen nun drohen – und was sich mildernd auswirken könnte.
Dreimal hatte ihn seine Ex-Partnerin bereits angezeigt. Im März vergangenen Jahres – das Paar lebte zu diesem Zeitpunkt bereits getrennt – entführte Salman E. die gemeinsame Tochter, flog mit ihr in die Türkei. Monatelang war die Frau getrennt von ihrer Tochter.
Geiselnehmer in Hamburg: Mutter holte Tochter zurück
Und trotzdem versuchte sie, die Situation diplomatisch zu regeln: Sie zog zunächst die von ihr damals gestellte Anzeige zurück. Weil das aber nichts brachte, erstattete sie erneut Anzeige. Mit Erfolg: Sie bekam ihre Tochter zurück, das Familiengericht des Amtsgerichts Stade hatte ihr zuvor bereits das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Salman E. bekam eine Geldstrafe von 3600 Euro auferlegt.
Die dritte Anzeige gegen ihn folgte dann am vergangenen Samstag: Salman E. hatte sich perfiderweise auf eine Verkaufsanzeige der Frau gemeldet, sich als Interessent ausgegeben und einen Termin bei ihr vereinbart. Die Mutter machte zusammen mit der Tochter dem vermeintlichen Käufer die Tür auf – daraufhin schnappte sich Salman E. die Vierjährige und lief mit ihr weg. Dann stieg er mit ihr ins Auto und fuhr zum Hamburger Flughafen.

Mehr als 18 Stunden hielt er die Vierjährige in seiner Gewalt. Unterhalb eines Flugzeugs, direkt auf dem Airport-Rollfeld, auf das er zuvor gewaltsam und ohne große Probleme eingedrungen war. Er schoss in die Luft, legte zwei Brände, hatte im Auto sogar noch einen Sprengsatz. Dank des Verhandlungsgeschicks der involvierten Polizeikräfte ließ er die Tochter letztlich frei und sich widerstandslos festnehmen.
Dafür kann der Mann belangt werden
Die Hamburger Rechtsanwältin Ina Franck erklärt, dass diesmal mehrere Straftatbestände in Betracht kommen, für die man ihn belangen könnte: darunter Kindesentziehung, gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr, Verstöße gegen das Waffengesetz. „Bei vielen der Delikte sieht das Gesetz eine Mindeststrafe von fünf Jahren vor“, sagt sie. Mit in die Bewertung fließen auch ältere Taten. „Die erste Entführung wird berücksichtigt.“

Mildernd auswirken werde sich jedoch, dass er die Geisel von sich aus freigelassen habe, da ist sich Franck sicher. Die Gesamtstrafe werde dadurch „deutlich“ reduziert, so die Anwältin. Dem Mann drohe trotzdem eine Haftstrafe von mehreren Jahren.
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Zusätzlich werden mit großer Sicherheit finanzielle Forderungen an Salman E. gestellt werden: Millionen von Euro kostete der Ausfall des Flugbetriebs am Airport. Eine genaue Zahl gebe es zwar noch nicht, so eine Flughafensprecherin zur MOPO. Aber juristische Schritte werden zurzeit geprüft.
Polizei und Feuerwehr mit knapp 1000 Kräften im Einsatz
Dazu kommt der aufwendige Einsatz von Polizei und Feuerwehr, die über Stunden mit insgesamt knapp 1000 Kräften am Flughafen gebunden waren. Beamte schätzen die Einsatzkosten auf „einen hohen sechsstelligen Betrag“.
Salman E. – ein Ex-Paketbote, von seinen Nachbarn als unauffällig und wortkarg beschrieben – wurde von Beamten am Montag in die Untersuchungshaftanstalt gebracht. Ein Richter erließ Haftbefehl. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt.