Fifa-Streamer vor Shisha-Bar erschossen: Überraschende Wendung bei den Ermittlungen
Erneut sind Schüsse im Umfeld einer Shisha-Bar gefallen, diesmal im gut situierten Sasel: Ein 24-Jähriger starb, er wurde auf offener Straße regelrecht hingerichtet. Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie auf den ersten Blick ähnlicher Taten. Aber diesmal scheinen die Umstände anders als gedacht.
Erneut sind Schüsse im Umfeld einer Shisha-Bar gefallen, diesmal im gut situierten Sasel: Ein 24-Jähriger starb, er wurde auf offener Straße regelrecht hingerichtet. Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie auf den ersten Blick ähnlicher Taten. Aber diesmal scheinen die Umstände anders als gedacht.
„Chérie“ heißt der Laden an der Saseler Chaussee. Die Bar hat Anfang des Jahres eröffnet, sie galt in der Shisha-Szene als beliebt. Nebenan sind ein Pizza-Service und eine Spielhalle.
Schüsse vor der Shisha-Bar: „Dann war klar, dass was Komisches vor sich geht“
Am Sonntagabend gegen 22.30 Uhr fallen dort Schüsse. Zuvor sollen mehrere Männer gestritten haben. „Es hat um die fünf Mal geknallt, wir dachten anfangs noch an Feuerwerk“, erzählen zwei junge Männer, die sich an dem Abend in der Nähe aufhielten. „Doch dann hörten wir Schreie und uns war klar, dass da etwas Komisches vor sich geht.“
Menschen stürzen aus dem Laden, viele rennen weg. Das bestätigt auch die Polizei: Mehrere seien vom Tatort geflüchtet – mutmaßlich auch die vier Männer, die die Beamten kurz darauf in einem VW Arteon in Höhe von „Baby One“ anhalten. Das Geschäft für Baby- und Kinderartikel befindet sich nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt.

Den Männern werden Tüten über die Hände gestülpt, um mögliche Schmauchspuren, die beim Abfeuern einer Waffe zurückbleiben, zu sichern. Anschließend werden sie festgenommen und abgeführt. Eine Waffe wird nach MOPO-Informationen nicht gefunden. Ob die Männer tatsächlich etwas mit den Schüssen zu tun haben, ist unklar.
Polizisten versuchen, das Leben des Mannes zu retten
Am Tatort versuchen Polizisten noch, das Leben des angeschossenen Mannes zu retten, der auf dem Gehweg liegt. Sie drücken auf die Brust des 24-Jährigen, beatmen ihn. Ohne Erfolg. Ein Arzt kann nur noch seinen Tod feststellen.
Freunde, Bekannte und Familienangehörige, die am Tatort eintreffen, werden von Sanitätern versorgt und von DRK-Kräften seelsorgerisch betreut. Ein Mann bricht in Tränen aus und wird von einem Helfer in den Arm genommen.

Auch auf sämtlichen Social-Media-Kanälen ist die Trauer um das Opfer groß, das unter anderem als FIFA-Streamer (öffentliches Online-Fußballspielen mit Publikum) bekannt war: „Ruhe in Frieden“ oder „Möge Gott deiner Seele gnädig“ sein ist dort zu lesen. Ein anderer schreibt: „Warum nur?“
Tatsächlich wird sich die Antwort auf die Frage wohl wider Erwarten nicht im Drogenmilieu finden lassen. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde bei Fehden in diesem Milieu oftmals geschossen, es gab bereits einen Toten. Aus Ermittlerkreisen heißt es, dass ganz persönliche Differenzen eine Rolle gespielt haben können – die genauen Umstände sind aber noch unklar. Ein Polizeisprecher: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung des Falles.“
Das könnte Sie auch interessieren: Menschenjagd in Hamburg: Eltern suchen im Netz nach vermeintlichem Mitschnacker
Die Beamten der Mordkommission, die von Sonntagabend bis Montagnachmittag durchgearbeitet haben, erhoffen sich weitere Hinweise aus der Bevölkerung. „Zeugen, die die Tat oder die Flucht beobachtet haben, werden gebeten, sich zu melden“, so der Sprecher. Hinweise an: Tel. 428 65 6789 oder an jede Dienststelle.