Großkontrolle in Hamburg: Zwei Corona-Testzentren müssen schließen
Fehlende Abstände, „unsachgemäßer“ Umgang mit Teststreifen, dubiose Abrechnungsmethoden – nicht in allen Corona-Testzentren in Hamburg halten sich die Betreiber auch wirklich an die Regeln. Weil das Bezirksamt Mitte das weiß, hat es am Samstag zur Großkontrolle im Innenstadt-Bereich gerufen. Mit dabei: Die Polizei, der Zoll und das Gesundheitsamt. Das Ergebnis: Zwei der kontrollierten Objekte mussten schließen.
Es hatte bereits im Vorwege Hinweise auf ganz bestimmte Testzentren gegeben, die es mit den Corona-Regeln wohl nicht so ernst nehmen sollten. Teilweise waren es, wie die MOPO erfuhr, auch schon Zweit- oder gar Drittbesuche.
Kontrolle in Hamburg: Zwei Corona-Testzentren müssen schließen
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Fehlende Abstände, „unsachgemäßer“ Umgang mit Teststreifen, dubiose Abrechnungsmethoden – nicht in allen Corona-Testzentren in Hamburg halten sich die Betreiber auch wirklich an die Regeln. Weil das Bezirksamt Mitte das weiß, hat es am Samstag zur Großkontrolle im Innenstadt-Bereich gerufen. Mit dabei: Die Polizei, der Zoll und das Gesundheitsamt. Das Ergebnis: Zwei der kontrollierten Objekte mussten schließen.
Es hatte bereits im Vorwege Hinweise auf ganz bestimmte Testzentren gegeben, die es mit den Corona-Regeln wohl nicht so ernst nehmen sollten. Teilweise waren es, wie die MOPO erfuhr, auch schon Zweit- oder gar Drittbesuche.
Kontrolle in Hamburg: Zwei Corona-Testzentren müssen schließen
Hintergrund der Kontrollen waren aber auch Lockerungen des Senats bezüglich der Corona-Regeln: An vielen Orten gilt jetzt wieder die 3G. So können beispielsweise seit Freitag auch wieder Ungeimpfte ins Restaurant oder ins Kino.
Am Vormittag startete der Kontroll-Marathon in St. Georg: Im Gebäude des „Hotel Lilienhof“ an der Ernst-Merck-Straße filzten die Beamten die erste Test-Station, danach ging es rüber ins nahe „Golden Cut“ am Holzdamm; eigentlich ein beliebter Party-Spot mit mehreren Dancefloors, tagsüber werden dort aber auch Corona-Schnelltests angeboten.
Bei Corona-Kontrolle: Verdacht auf illegalen Aufenthalt
Kritik an der Durchführung der Tests gab es nicht. Die Betreiber wollen sich ohnehin künftig wieder voll auf Partys konzentrieren. Aber: Die Beamten kontrollierten im „Cut“ auch mehrere anwesende Männer, bei denen der Verdacht bestand, dass sie sich illegal in Deutschland aufhalten. Die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernahm die Polizei.
„Erhebliche Mängel“, wie ein Polizeisprecher der MOPO bestätigte, hatten die Beamten an gleich zwei Testzentren in der City – wo sich der Einsatz größtenteils abspielte, am Rande der Ukraine-Demo – zu beanstanden: Eine Station an der Stadthausbrücke und eine am Steindamm mussten nach der Kontrolle ihren Betrieb sogar ganz einstellen.
„Es wurde vom Bezirksamt eine Schließungsverfügung für die kommenden zwei Wochen ausgesprochen“, erklärte der Polizeisprecher. Darüber hinaus sei eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutz erstellt worden. Die Betreiber müssen mit hohen Strafen rechnen und dem Amt nun ein neues Hygienekonzept vorlegen.
Insgesamt wurden über den Tag verteilt elf Betriebe von den Beamten kontrolliert, darunter an der Karolinenstraße (St. Pauli) und auch am Jungfernstieg (Neustadt). In den meisten Fällen haben Bezirksamt, Polizei und Zoll beraten und den Betreibern gesagt, was sie noch besser machen könnten. Eine Teststation am Speersort (Altstadt) musste für drei Stunden schließen: In der Zeit hatte der Betreiber die Chance, die „geringfügigen Mängel“ zu beseitigen.
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Stadtweit haben in relativ kurzer Zeit zahlreiche Testzentren eröffnet. Der Grund: Sie sind günstig im Unterhalt und extrem lukrativ. Ein Ort und ein Hygienekonzept genügen, um offiziell von der Stadt beauftragt zu werden. Betreiber erwirtschaften so einen fünf- bis sechsstelligen Gewinn – im Monat. Das medizinische Interesse steht dabei oftmals hinten an.
In einigen wenigen Testzentren bekommt man nach digitaler Anmeldung sogar einen negativen Testbescheid, ohne dafür jemals getestet worden zu sein. Der Grund: Die Betreiber erhalten das Geld vom Bund pro durchgeführtem Test. Und einige schwarze Schafe machen es sich einfach und kassieren ab, ohne die fällige Leistung erbracht zu haben.