Illegal und gefährlich: Polenböller überschwemmen Hamburger Markt
Konsequenz aus dem Böllerhagel, der in der vergangenen Silvesternacht in Hamburg auf Retter der Feuerwehr und Polizisten niederging: Die Innenbehörde gab zwei Zonen in der City bekannt, in denen wie im Vorjahr wieder nicht geknallt werden darf. Sorge bereitet der illegale Handel mit Böllern aus Polen.
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Konsequenz aus dem Böllerhagel, der in der vergangenen Silvesternacht in Hamburg auf Retter der Feuerwehr und Polizisten niederging: Die Innenbehörde gab zwei Zonen in der City bekannt, in denen wie im Vorjahr wieder nicht geknallt werden darf. Sorge bereitet der illegale Handel mit Böllern aus Polen.
Abgerissene Finger, Silvesterraketen, die zielgerichtet auf Wohnungen geschossen werden, Leuchtraketen, die Dächer in Brand setzen, brennende Müllcontainer – Silvester ist für die Feuerwehr jedes Jahr ein Großkampftag.
Nach den Angriffen im vergangenen Jahr hat die Feuerwehr für den diesjährigen Jahreswechsel aufgerüstet und ihre Fahrzeuge mit Splitterschutzfolien an den Scheiben versehen. Außerdem wurde für die Bereiche rund um den Jungfernstieg und das Rathaus erneut ein Böllerverbot ausgesprochen.
Ein generelles Böllerverbot sieht allerdings selbst Tom Jungfer, Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft DPolG, kritisch: „Es muss ja auch durchgesetzt werden. Dafür fehlt in der Silvesternacht, in der die Polizisten ohnehin schon genug zu tun haben, die Manpower.“
Sorge vor illegalem Feuerwerk und Böllern aus Polen
Große Sorgen bereitet den Behörden derzeit die Flut an illegalen Böllern und nicht zugelassenem Silvesterfeuerwerk, die den Hamburger Markt zu überschwemmen droht, besonders illegales Feuerwerk aus Polen, das dort ganzjährig verkauft wird. Käufer decken sich vor Ort damit ein oder bestellen es in speziellen Telegram-Gruppen.
Der Gewerkschaftsvorsitzende zeigt sich beunruhigt: „Das ohnehin schon hohe Gefahrenpotenzial, dem die Beamten in der Silvesternacht ausgesetzt sind, erhöht sich durch die illegalen und gefährlichen Böller deutlich. Die freizügige Beschaffung über das Internet erschwert die Arbeit der Beamten.“
Zoll stellte 154 Kilogramm Silvesterfeuerwerk sicher
Auch der Hamburger Zoll sicherte vergangenes Jahr erhebliche Mengen an illegalen Feuerwerksartikeln. Im gesamten Jahr 2022 wurden 154 kg Feuerwerkskörper vom Hauptzollamt Hamburg sichergestellt. Allein im Dezember 2022 wurden mehr als 3690 Feuerwerkskörper mit einem Bruttogewicht von mehr als 45 Kilogramm konfisziert. Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor.
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„Das Hauptzollamt Hamburg unterstützt die zuständigen Behörden bei der Überwachung der Einfuhr explosionsgefährlicher Stoffe, auch in Postpaketen”, teilte eine Zoll-Sprecherin auf MOPO-Nachfrage mit.
Im vergangenen Jahr wurden Feuerwehrkäfte selbst bei Löscharbeiten häufig von Jugendlichen und Heranwachsenden angegriffen und mit Böllern beworfen. Polizisten, die sie schützen wollten, ebenfalls. „Es ist purer Hass gegen den Staat, der uns entgegengebracht wird“, sagte ein Polizist damals zur MOPO.