Zunahme von Gewalt: In einem Hamburger Bezirk ist der Anstieg besonders hoch
Es gibt mehr Gewalttaten in Hamburg: Das belegt eine Statistik der Innenbehörde und der Polizei. So hat es in der Stadt im vergangenen Jahr mehr registrierte Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung gegeben als 2020. In einem Bezirk ist der Anstieg besonders hoch.
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Es gibt mehr Gewalttaten in Hamburg: Das belegt eine Statistik der Innenbehörde und der Polizei. So hat es in der Stadt im vergangenen Jahr mehr registrierte Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung gegeben als 2020. In einem Bezirk ist der Anstieg besonders hoch.
Und zwar im Bezirk Nord: 139 Taten mehr wurden der Hamburger Polizei im Jahr 2021 gemeldet. Das entspricht einem Anstieg von rund 30 Prozent.
Allein in Uhlenhorst stieg die Zahl der angezeigten Delikte von 16 auf 55 – eine Steigerung von 244 Prozent. Aber knapp 90 Prozent aller Fälle gelten als aufgeklärt.
Auch im Bezirk Altona stiegen die Zahlen: gut 16 Prozent bzw. 97 Taten mehr (insgesamt 728) wurden zur Anzeige gebracht. Besonders deutlich war die Entwicklung in Ottensen zu beobachten. Bei 200 Taten ermittelte die Polizei – 2020 waren es noch 62. Auch in Othmarschen, Groß Flottbek und Altona-Altstadt stiegen die Zahlen deutlich an.
Im Bezirk Bergedorf, in dem es bereits in anderen Bereichen zum Teil enorme Steigerungen bei den Zahlen gab, registrierte die Polizei ebenfalls mehr gefährliche und schwere Körperverletzungen: 271 Fälle waren es im Jahr 2020, vergangenes Jahr wurden 300 gemeldet – ein Anstieg um etwas über zehn Prozent. Eine besonders hohe Zunahme gab es in Moorfleet (600 Prozent) und in Allermöhe (300).
Einen minimalen Anstieg beobachtete die Polizei hingegen im Bezirk Eimsbüttel: Dort gab es einen Anstieg um zwei Prozent von 349 auf 356 Taten. 83 Prozent wurden von den Beamten aufgeklärt. In Hoheluft-West und Harvestehude stiegen die Zahlen, deutlich weniger Fälle als im Vorjahr gab es in Rotherbaum, Eimsbüttel, Niendorf und Eidelstedt.
In Harburg war der Anstieg gering: Dort betrug er 1,2 Prozent. In Zahlen bedeutet dies: 406 statt 401 Taten hatten die Polizisten dort im vergangenen Jahr zu bearbeiten. In Sinstorf etwa registrierte die Polizei eine Zunahme der Taten von 300 Prozent und in Marmstorf von 233 Prozent.
Einen Rückgang der Fälle hat es nur in zwei Bezirken gegeben, darunter in Wandsbek: 671 Taten – 16 weniger als im Vorjahr – registrierte die Polizei im Nordosten der Stadt. Besonders deutlich war der Rückgang in Eilbek, Marienthal und Jenfeld. Einen Anstieg gab es dafür in den ländlicheren Bereichen wie Hummelsbüttel, Duvenstedt und Bergstedt. Rund 86 Prozent aller Fälle wurden aufgeklärt – die stadtweit beste Aufklärungsquote.
Dass in Hamburg Mitte, immerhin die Heimat der Reeperbahn, und in Wilhelmsburg und Billstedt der größte Rückgang der Taten verzeichnet wurde, dürfte einige überraschen. Aber tatsächlich wurden im vergangenen Jahr acht Prozent weniger Fälle bearbeitet als im Vorjahr.
Auf die Fläche gesehen waren es mit 1976 Taten aber immer noch die meisten aller Bezirke. In allen bereits genannten Stadtteilen verzeichneten die Beamten der Hamburger Polizei signifikante Rückgänge. Nur in Steinwerder (200 Prozent) und in Neustadt (16) wurden mehr Taten registriert.
Insgesamt hält sich der Anstieg bei der Zahl der erfassten Fälle auf die ganze Stadt gesehen aber in Grenzen: 1,3 Prozent mehr Taten hatte die Polizei 2021 zu bearbeiten – insgesamt 5055 Fälle. Die Aufklärungsquote lag dabei bei 78 Prozent. Im Bereich der einfachen Körperverletzungen (18.645 Taten) verzeichneten die Beamten sogar einen Rückgang von neun Prozent.