Er war Polizeichef bei G20: Hartmut Dudde geht in Rente – das ist sein Nachfolger
Hartmut Dudde, Hamburgs oberster Schutzpolizist, geht in den Ruhestand, bummelt bis Ende des Jahres noch angesammelte Überstunden ab. Sein Nachfolger ist ein Beamter, der vermutlich so viel Erfahrung hat wie kein anderer bei der Hamburger Polizei.
Der „Neue“ heißt Matthias „Leo“ Tresp – und ist nun für 5.000 Polizistinnen und Polizisten in Hamburg verantwortlich.
Hartmut Dudde, Hamburgs oberster Schutzpolizist, geht in den Ruhestand, bummelt bis Ende des Jahres noch angesammelte Überstunden ab. Sein Nachfolger ist ein Beamter, der vermutlich so viel Erfahrung hat wie kein anderer bei der Hamburger Polizei.
Der „Neue“ heißt Matthias „Leo“ Tresp – und ist nun für 5.000 Polizistinnen und Polizisten in Hamburg verantwortlich.
Tresp (57) ist einer, der schon immer zur Polizei wollte und den Beruf von der Pike auf gelernt hat. 1981 ging er als 16-Jähriger an die Polizeischule – damals mussten die Anwärter einen Teil ihrer Ausbildung noch in einer Kaserne verbringen. Eine „prägende und lehrreiche Zeit“, wie er sagt.
Bereits als 16-Jähriger ging er zur Polizei
Nach der Ausbildung ging es klassischerweise zur Bereitschaftspolizei, später wechselte er an die alte Wache 16 an der Budapester Straße (St. Pauli). Ende der 80er Jahre ging er zum damaligen Mobilen Einsatzkommando (MEK).
Hier genoß er als einer der Ersten den neuen Standard der Spezialeinsatzkräfte und erhielt eine SEK-Ausbildung in Nordrhein-Westfalen. Die dort erlernten Taktikkonzepte brachte er auch in Hamburg mit ein. Danach ging es für den Polizisten, den alle nur „Leo“ nennen, karrieremäßig nur noch bergauf. Seinen Spitznamen erhielt er als Decknamen beim SEK.
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Tresp erlangte bei der Polizei die Fachhochschulreife, wechselte dann zum damaligen MEK zurück – diesmal als Ausbildungs-Leiter. Seine Aufgabe: die Einheit zukunftsfähig machen.
Neuer Leiter bracht schon Drach und Dagobert zur Strecke
Er erlebte er auch spektakuläre Einsätze wie die Reemtsma-Entführung. Oder den Kaufhaus-Erpresser „Dagobert“: Die Art und Weise, wie Arno Funke die Hamburger Polizei vorführte, hatte ihn sehr geärgert. „ Letztlich sind wir ihm aber durch polizeiliche Ermittlungen auf die Schliche gekommen und konnten ihn festnehmen“, sagt er zur MOPO.
Es folgten Stationen im Einsatzstab und als Dienstgruppenleiter auf der Wache in St. Georg. Ende der 90er-Jahre ging es zum höheren Dienst. Dazu sei er überredet worden, erzählt er. „Rückblickend eine gute Entscheidung und großes Glück.“

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Seit Juni ist er nun Leiter der Hamburger Schutzpolizei, auf sein Kommando hören nun rund 5000 Polizisten. Seinem Vorgänger Hartmut Dudde wurde die sogenannte Hamburger Linie nachgesagt. Sie stand für die harte und nicht ganz unumstrittene Durchsetzung von Recht und Ordnung – wie Dudde unter anderem beim G20-Gipfel unter Beweis stellte. Tresp versteht darunter schlicht und einfach die konsequente Durchsetzung von Recht und Gesetz.
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Er steht aber auch für die Stärkung und Durchsetzung der Mobilitätswende. Erst Ende Juni stellte Tresp den ersten vollelektrischen Streifenwagen vor. Dazu wolle er auch die digitale Entwicklung innerhalb der Polizei weiter voran treiben. „Wir müssen uns der sich schnell entwickelnden Technik stellen, um als moderne Polizei mithalten zu können.“