Fifa-Streamer erschossen: Familienvater in U-Haft – Polizei sucht Tatwaffe
Drei Tage, nachdem Fifa-Streamer Misagh A. vor einer Shisha-Bar in Sasel erschossen wurde, ist nun der mutmaßliche Schütze festgenommen worden: Baran S. (30) soll den 24-Jährigen getötet haben. Spezialkräfte der Polizei stellten ihn. Am Donnerstag wurde außerdem das Wohnumfeld des Verdächtigen nach der Tatwaffe abgesucht. Für die Polizei soll der Mann kein Unbekannter sein.
Drei Tage, nachdem Fifa-Streamer Misagh A. vor einer Shisha-Bar in Sasel erschossen wurde, ist nun der mutmaßliche Schütze festgenommen worden: Baran S. (30) soll den 24-Jährigen getötet haben. Spezialkräfte der Polizei stellten ihn. Am Donnerstag wurde außerdem das Wohnumfeld des Verdächtigen nach der Tatwaffe abgesucht.
Baran S. geht am Mittwochabend die Heimfelder Straße entlang, nur wenige Meter von seiner Wohnung am Hans-Dewitz-Ring (Heimfeld) entfernt. Was er nicht weiß: Er wird vom Mobilen Einsatzkommando (MEK) der Polizei beobachtet.
Opfer erliegt am Tatort seinen Verletzungen
Gegen 22 Uhr nehmen die Beamten ihn auf offener Straße fest. Er wird ins Polizeipräsidium zu den Ermittlern der Mordkommission gebracht. Einen Tag später erlässt ein Richter Haftbefehl wegen Mordverdachts. Ob der Mann die Tat zugegeben hat, ist unbekannt.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass S. nach einem Streit mit Misagh A. mehrere Schüsse auf den 24-Jährigen abgegeben hat. Zeugen wollen fünf Knallgeräusche wahrgenommen haben. Ermittler gehen der These nach, dass womöglich sogar noch öfter gefeuert wurde. Das Opfer erlag noch am Tatort seinen Verletzungen. Eine Kugel durchdrang sein Herz.
Baran S. soll nach der Tat am Sonntagabend in einem Wagen geflüchtet sein. Zunächst hatte die Polizei ein anderes Auto gestoppt, in dem vier Männer saßen, gegen die sich aber kein Verdacht erhärten ließ. Die Beamten waren sich aber schnell sicher, dass mindestens ein weiteres Fahrzeug vom Tatort weggefahren war.
Die Ermittlungen führten dann zu dem 30-Jährigen, der in Heimfeld zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern lebt. Nachbarn beschreiben den Mann als freundlich, zuvorkommend und sehr hilfsbereit. „Dass er zu so etwas im Stande gewesen sein soll, kann ich mir nicht vorstellen“, sagt eine Nachbarin. Eine andere ergänzt: „Man sieht es den Menschen ja leider nie an.“ Er und seine Familie seien trotzdem gute Menschen, „egal, was war.“

Der Polizei ist der 30-Jährige nach MOPO-Informationen bekannt. Im vergangenen Herbst soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, bei der S. einen Mann mit einem Messer bedroht, attackiert und auch verletzt haben soll. Im Juli wurde gegen ihn diesbezüglich Anklage erhoben. Ein Prozesstermin steht noch aus.
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Einen Tag nach der Festnahme des Mannes durchsuchten Polizisten mit Spürhunden das Umfeld der Wohnung in Heimfeld – auf der Suche nach der Tatwaffe. Die Aktion wurde ergebnislos abgebrochen. Mögliche Beweismittel, die man in der Wohnung des 30-Jährigen fand, würden nun ausgewertet, so ein Polizeisprecher.
Noch immer ist das genaue Motiv der Tat unklar. Es soll einen Streit innerhalb der Shisha-Bar gegeben haben, der vor der Tür des Lokals in einer Schießerei endete. Einen Bezug ins Drogenmilieu gibt es derweil nicht. Die Ermittler werten Videoaufnahmen aus und hoffen weiterhin auf Zeugenaussagen.