In diesen Hamburger Stadtteilen sind die meisten Fahrraddiebe unterwegs
Ein weiter wachsender Fahrrad-Markt steigert auch das Interesse von Verbrechern: Egal ob Einzeltäter oder professionelle Banden, sie alle schlagen in Hamburg immer häufiger zu. Das belegen auch Zahlen. Die MOPO hat diese ausgewertet und sagt, in welchen Stadtteilen die meisten Räder geklaut werden – und wo gar keine.
Ein weiter wachsender Fahrrad-Markt steigert auch das Interesse von Kriminellen: Egal ob Einzeltäter oder professionelle Banden, sie alle schlagen in Hamburg immer häufiger zu. Das belegen auch Zahlen. Die MOPO hat diese ausgewertet und sagt, in welchen Stadtteilen die meisten Räder geklaut werden – und wo gar keine.
14.753 Räder sind in Hamburg im vergangenen Jahr gestohlen worden – ein Plus von drei Prozent. Corona-bedingt hatte es 2020 einen leichten Rückgang gegeben, doch davor und danach gab es für die Zahlen nur eine Richtung: nach oben.
Rund 600 Euro ist ein gestohlenes Rad in Hamburg wert; Lastenräder, Gravel-Bikes, Kinderräder – sie alle sind begehrt und bescheren den Gaunern gute Absatzmöglichkeiten, egal, ob sie nur Teile oder das ganze Rad verkaufen.
Allein in Ottensen wurden 511 Fahrräder geklaut
Die meisten Bikes in Hamburg werden im Bezirk Altona gestohlen: Dort waren es im vergangenen Jahr 2892 Räder, ein Anstieg von rund acht Prozent. Ottensen war gleichzeitig der Stadtteil mit den zweitmeisten Fahrraddiebstählen in ganz Hamburg (511). Nur im Stadtteil Eimsbüttel wurden der Polizei mehr gestohlene Räder gemeldet (932).
Hinter Altona folgen die Bezirke Mitte (2784 Fälle), Nord (2777), Eimsbüttel (2736) und Wandsbek (2054). Nur in Mitte ging die Zahl der Taten zurück (ein Minus von zwölf Prozent), in allen anderen stiegen die Zahlen, teils um fast 21 Prozent.
Betrachtet man die Stadtteile, schlugen Täter besonders oft in St. Georg (473), Rahlstedt (467), Winterhude (465) und Rotherbaum (324) zu. In sieben Stadtteilen, darunter Gut Moor, Altengamme, Waltershof, Reitbrook und Francop, wurde dagegen kein einziges Rad gestohlen – es sind dünn besiedelte Stadtteile vor allem im Süden und Osten der Stadt.
Und genau dort, in den Bezirken Harburg und Bergedorf, wurden hamburgweit gesehen auch die wenigsten Räder gestohlen. Zusammen zählte die Polizei hier „nur“ 1229 Taten. Doch während in Harburg die Zahl der Diebstähle um vier Prozent sank, wurden in Bergedorf knapp 45 Prozent mehr Fälle bei der Polizei angezeigt. Gauner schlugen dabei häufig in Lohbrügge, Curslack, Kirchwerder und Neuallermöhe zu. Die Aufklärungsquote liegt in Hamburg bei drei Prozent.
Die Schwierigkeit: Sind die Räder erstmal weg, sind sie nur schwer ausfindig zu machen, vor allem, wenn sie nicht codiert oder mit einem GPS-Tracker ausgestattet sind. Vor allem professionelle Banden schlagen äußerst effizient zu und bringen die Räder meist direkt über die Grenze, schlachten sie aus und rüsten sie um, verkaufen sie letztlich für Spottpreise.
Fahrrad-Diebstahl in Hamburg: Täter haben leichtes Spiel
Anders als Autos werden Fahrräder nicht im europäischen Fahndungssystem aufgezählt, also nicht zur Fahndung ausgeschrieben. Verfahren werden meist eingestellt, oft kommen Versicherungen für den Schaden auf. Täter haben so leichtes Spiel – das überschaubare Risiko lockt.
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Die Hamburger Polizei bietet mehrmals im Jahr Codierungs-Tage an und berät auch intensiv in Sachen Sicherheit. Die Beamten empfehlen grundsätzlich immer zwei Schlösser zur Befestigung des Fahrrads.