Explosion in Ottensen – Anwohnerin: „Ich dachte, es wäre Krieg“
Mit einem Großaufgebot ist die Feuerwehr am Donnerstagmorgen nach Hamburg-Ottensen ausgerückt. Dort hatte es in einem Mehrfamilienhaus eine Explosion gegeben: Die Fassade stürzte ein, ein Bewohner wurde schwer verletzt. Anwohner berichten jetzt von dem Schreckensmoment, in dem es plötzlich laut knallte.
Der Knall erschüttert gegen 9.50 Uhr den Bereich Winterstraße Ecke Braunschweiger Straße. Mauerteile werden auf die Straße geschleudert, beschädigen mehrere Autos. Die ganze Fahrbahn ist mit Trümmern übersät.
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Mit einem Großaufgebot ist die Feuerwehr am Donnerstagmorgen nach Hamburg-Ottensen ausgerückt. Dort hatte es in einem Mehrfamilienhaus eine Explosion gegeben: Die Fassade stürzte ein, ein Bewohner wurde schwer verletzt.
Ein Knall erschüttert gegen 9.50 Uhr den Bereich Winterstraße Ecke Braunschweiger Straße. Mauerteile werden auf die Straße geschleudert, beschädigen mehrere Autos. Die ganze Fahrbahn ist mit Trümmern übersät.
Haus in Hamburg explodiert – Bewohner schwer verletzt
Offenbar ist durch die Explosion aber nur die Fassade weggeknickt; so sieht man etwa wie unberührt Staubsauger in Wohnungen stehen – an der Kante zum Abgrund. In eine der oberen Wohnungen hängt ein Adventskalender an der Wand.
„Es gab es eine Explosion in einem dreigeschossigen Altbau“, teilte Feuerwehrsprecher Martin Schneider der MOPO nur wenige Minuten nach dem Vorfall mit. „Die Fassade stürzte daraufhin komplett ein.“ Ein Bewohner wurde aus dem Haus geborgen. Er erlitt schwere Verbrennungen und kam mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik. Ein anderer Mann verletzte sich glücklicherweise nur leicht an der Hand und wurde von Sanitätern vor Ort behandelt.
Mit Drohnen fliegt die Feuerwehr, die in der Spitze mit 80 Rettern im Einsatz ist, das Objekt ab, „um gegebenenfalls weitere Verletzte aufzuspüren“, sagt Schneider. Auch ein Spürhund und das Technische Hilfswerk sind vor Ort.
Laut Polizei-Angaben ist die Ursache für die Explosion noch unklar. „Nachbarhäuser sind von der Explosion nicht betroffen“, so Sprecher Holger Vehren. „Es gibt auch keine Vermisstenmeldungen.“ Ein Statiker sei angefordert worden, der überprüfe, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist. „Erst im Anschluss daran kann das Haus betreten und mit den Ermittlungen begonnen werden.“
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Nach MOPO-Informationen sind fünf Personen in dem Wohnhaus gemeldet. Die Rettungskräfte gehen nicht davon aus, dass sie sich zum Zeitpunkt der Explosion in ihren Wohnungen aufgehalten haben. Sie sollen wohlauf sein.
In unmittelbarer Nähe zum Explosionsort befindet sich die Kita „Chocoladenfabrik“. Ein Erzieher zur MOPO: „Bei uns ist alles okay, den Kindern geht es gut. Wir haben einen lauten Knall gehört und auch Staubwolken gesehen. Wir sind froh, hier drin zu sein.“ Zunächst durften Kinder und Erzieher das Gebäude nicht verlassen. Später wurden sie dann in Begleitung der Polizei hinausgeführt. Die Kita-Kinder kamen in die Obhut ihrer bereits wartenden Eltern.
Anwohner: „Unbegreiflich, wie ich den Knall nicht hören konnte“
„Mein Sohn kam heute Morgen ins Bad und sagte, dass geschossen worden sei“, berichtet MOPO-Lokalchef Julian König, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt. „Angesichts der dramatischen Bilder ist mir unbegreiflich, wie ich den Knall nicht hören konnte.“
Giesela Krömer, 71, wohnt schräg gegenüber und hat die Explosion hautnah miterlebt. Es sei ein Riesengeräusch gewesen, „als würde irgendwo ein Haufen Schutt abgekippt“. Als sie aus dem Fenster schaute, so sagt sie, wäre sie fast in Ohnmacht gefallen: „Ich dachte, es wäre Krieg. Gruselig. Ich habe noch immer ganz weiche Knie und kann es einfach nicht fassen, dass Leute, die ich kenne, so haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind.“