Explosion in Ottensen: Jetzt gibt es einen Beschuldigten
Die Explosion in Ottensen vom Dezember 2021 beschäftigt noch immer die Behörden. Auch fast ein Jahr später ist nicht geklärt, was genau passiert ist. Aber es gibt Hinweise, wie die Explosion ausgelöst wurde. Und es gibt einen Beschuldigten. Um einen Prozess könnte der Mann trotzdem herumkommen.
Die Explosion in Ottensen vom Dezember 2021 beschäftigt noch immer die Behörden. Auch fast ein Jahr später ist nicht geklärt, was genau passiert ist. Aber es gibt Hinweise, wie die Explosion ausgelöst wurde. Und es gibt einen Beschuldigten. Um einen Prozess könnte der Mann trotzdem herumkommen.
Der Mann, der für den Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro verantwortlich sein soll, ist Mieter des Wohnhauses an der Winterstraße. Er soll im Keller „unvorsichtig“ eine Propangasflasche geöffnet haben, wie es aus Kreisen der Ermittler heißt. Dabei bildete sich ein Gemisch, das sich entzündete. Warum genau das geschah, das ist bis heute unklar. „Es bleibt ein Rätsel“, so eine Beamtin.
Für die Staatsanwaltschaft sind die Ermittlungen in dem Fall trotzdem abgeschlossen: Die Anklagebehörde hat Ende September einen Strafbefehl gegen den Mann beantragt. Der Vorwurf: das fahrlässige Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion. Eine Sprecherin zur MOPO: „Ob der Beschuldigte diesen akzeptieren wird oder Einspruch einlegt, ist noch nicht bekannt.“
Sollte der Mann den Strafbefehl annehmen (was juristisch wie ein Geständnis gewertet wird), und die Geldstrafe bezahlen, dann bliebe ihm ein Prozess erspart. Zuerst muss allerdings das Amtsgericht Altona diesem Verfahren zustimmen. Bisher hat sich der Beschuldigte nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Anwohner beschrieben die Explosion vom Dezember des vergangenen Jahres als „ohrenbetäubenden Knall“. Die Fassade stürzte auf die Straße, das Innere des Hauses wurde sichtbar.
Explodiertes Haus in Hamburg: Strafbefehl gegen Mieter
Ein Mieter (22) erlitt durch die Explosion Brandverletzungen, ein Passant wurde von Trümmerteilen getroffen. Wie durch ein Wunder wurde aber niemand lebensgefährlich verletzt.
Das Haus galt als einsturzgefährdet, wurde mit Drohnen aus der Luft abgeflogen. Erst Tage später konnten Brandermittler in den Keller, wo die Ursache des gewaltigen Knalls vermutet wurde.
Monatelang wurden Gutachten erstellt, mehrere Versicherungen forderten Akteneinsicht. Es geht um viel Geld: Fünf Millionen Euro Schaden richtete die Explosion nach MOPO-Informationen an.

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Bis heute ist der Zugang zu dem Unglückshaus versperrt, ein Bauzaun und ein zusammengezimmertes Holzkonstrukt bedecken die Fassade. Stahlträger und Stützen halten das Treppenhaus zusammen, bewahren das Gebäude vor dem kompletten Einsturz.