Er verlor im Einsatz fast sein Leben: Darum lehnt die Polizei Spenden für „Haix“ ab
Wenn es brenzlig wird, kommt er zum Einsatz: Polizeihund „Haix“. Beispielsweise im Feburar: Ein Mann randaliert in seiner Wohnung in Lohbrügge, reagiert nicht auf Ansagen der Beamten. Als ein Polizist mit „Haix“ vorangeht, sticht der 38-Jährige dem Tier sofort in den Kopf – der Hund überlebt schwer verletzt, ist mittlerweile sogar wieder im Einsatz. Diverse Spenden gingen bei der Polizei ein, Futter, Gutscheine, Kuscheltiere – doch alles wurde abgewiesen, zur Verwunderung vieler Polizisten. Das steckt dahinter.
Wenn es brenzlig wird, kommt er zum Einsatz: Polizeihund Haix. Zum Beispiel im Februar: Ein Mann randaliert in seiner Wohnung in Lohbrügge, reagiert nicht auf Ansagen der Beamten. Als ein Polizist mit Haix vorangeht, sticht der 38-Jährige dem Tier sofort in den Kopf – der Hund überlebt schwer verletzt, ist mittlerweile aber wieder im Einsatz. Diverse Spenden gingen bei der Polizei ein, Futter, Gutscheine, Kuscheltiere – doch alles wurde abgewiesen, zur Verwunderung vieler Polizisten. Das steckt dahinter.
Jenny Reimann, Hundeführerin und Frauchen von Haix, trägt ihr verletztes Tier aus der Lohbrügger Wohnung. Die Wunde blutet stark, es ist unklar zu diesem Zeitpunkt, ob auch eines der Augen getroffen worden ist. Haix verliert sein Bewusstsein.
Sanitäter und Not-OP retten „Haix“ das Leben
Auch dem schnellen Eingreifen der Rettungswagenbesatzung ist es zu verdanken, dass es Haix lebendig in die Tier-Klinik nach Lüneburg schafft. Eine Not-OP rettet ihm schließlich das Leben. Innerhalb weniger Wochen kuriert er sich aus, ist mittlerweile wieder im Dienst, tollt auf Übungsplätzen herum – und ist bereit für den nächsten Einsatz.
Viele Hamburger bekamen vom Schicksal des Tieres mit, überhäuften die Dienststelle, an der „Haix“ ist, mit kleinen Aufmerksamkeiten, darunter Futtergutscheine, Kauknochen und Hundespielzeug.

Aber: Das alles erreicht Polizeihund Haix nicht. Geschenke, auch für Diensthunde, dürfen die Beamten nicht annehmen. Grund ist das Verbot der Vorteilsnahme im Amt und die Vorbeugung der Bestechlichkeit. Viele Polizisten sehen die Entscheidung ihrer Chefs jedoch kritisch.
Ein Beamter zur MOPO: „Haix ist per se unbestechlich, er ist nämlich ein Tier. Er würde nie von irgendjemandem etwas annehmen, außer von seinem Frauchen.“ Es gehe außerdem um die konkrete Würdigung eines schlimmen Einzelereignisses, nicht um die generelle Liebe für Polizeihunde, sagt er. „Daher wäre es natürlich auch schön gewesen, die Dankbarkeit der vielen Menschen auch annehmen zu können.“ Kein Diensthundführer würde das Leben seines Hundes bewusst riskieren, nur um einem Kauknochen zu erhalten.
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Die Polizei verweist auf MOPO-Nachfrage auf die Zuwendung mit geldwertem Vorteil. Man würde sich strafbar und auch angreifbar machen, wenn man solche Zuwendungen annehmen würde.
Damit immerhin andere Hunde etwas von den Spenden haben, haben die Diensthundeführer alle Präsente den zwei Hamburger Tierheimen – dem Franziskus-Tierheim und dem an der Süderstraße – gegeben. Die Hunde dort dürfen sich nun unter anderem auf Pferdelunge, Rinderschlundfleisch und Gourmet-Biscuits freuen.