Einsatz-System gehackt: Hamburger Feuerwehrmänner unter Verdacht
Die Dienststelle Interne Ermittlungen (DIE) der Polizei ermittelt gegen Hamburger Feuerwehrleute. Sie stehen in Verdacht, ein sensibles Alarmierungssystem gehackt zu haben, um an Daten zu gelangen, die nicht für sie bestimmt waren. Es gibt bereits einen Verdacht, was die Retter damit vorgehabt haben könnten.
Die Dienststelle Interne Ermittlungen (DIE) der Polizei ermittelt gegen Hamburger Feuerwehrleute. Sie stehen in Verdacht, ein sensibles Alarmierungssystem gehackt zu haben, um an Daten zu gelangen, die nicht für sie bestimmt waren. Es gibt bereits einen Verdacht, was die Mitarbeiter damit vorgehabt haben könnten.
MOPO-Informationen zufolge sollen Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr das sogenannte SyBOS gehackt haben. Dabei handelt es sich um eine App, die als Backup dient, falls der digitale Meldeempfänger, der jedem Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ausgehändigt wird, infolge technischer Störungen mal ausfällt. In einem solchen Fall bekommen die Retter ihre Einsatzalarmierungen dann per SyBOS übermittelt.
Feuerwehrmänner spähen Einsatz-App aus
Auf die App griff die Behörde zu Beginn des Ukraine-Krieg zurück, um für alle Fälle gewappnet zu sein, falls Hackerangriffe die Infrastruktur der Feuerwehr lahmlegen. Die SyBOS-App kann nach Registrierung auch auf einem PC abgerufen werden. Zugang erhalten nur Mitarbeiter, die zuvor von ihrer Dienststelle akkreditiert wurden.

In einem Schreiben das der MOPO vorliegt, unterrichtet der Landesbereichsführer die Freiwilligen Feuerwehr über den Vorfall. „Die Landesbereichsführung duldet solches Verhalten nicht. Die bekannten Fälle wurden der Dienststelle interne Ermittlungen der Polizei übergeben.“ Außerdem hebt er hervor, dass die Freiwillige Feuerwehr ein Teil einer Behörde sei und die Vorfälle eine besondere Straftat darstellten.
Innenbehörde bestätigt Ermittlungen gegen vier Feuerwehrmänner
Nach MOPO-Informationen sollen die Hacker sich durch ihr gezieltes Handeln Einsatzinformationen aus ganz Hamburg beschafft haben. Sie selbst erhalten Einsatzmeldungen nämlich nur für das Reviergebiet ihrer Wehr.
Ein Feuerwehrmann vermutet, dass die Täter einfach nur sensationslustig sind oder im schlimmsten Fall sogar Handel mit den illegal beschafften Informationen treiben wollten. Bekannt ist, dass es in Hamburg freiwillige Rettungskräfte gibt, die nebenberuflich als sogenannte Blaulicht-Reporter von Feuerwehreinsätzen berichten.
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Die Innenbehörde antwortet auf MOPO-Nachfrage: „Das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) führt in dem fraglichen Sachverhalt vier Ermittlungsverfahren gegen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr wegen des Verdachts des Ausspähens von Daten. Die Ermittlungen dauern an. Zu laufenden Ermittlungsverfahren äußern wir uns grundsätzlich nicht.“