Einbrüche in Hamburg: In diesem Bezirk steigen Gauner besonders oft ein
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist auf einen historischen Tiefstand gesunken, wie aus der von der Hamburger Polizei vorgestellten Kriminalitätsstatistik hervorgeht. Neue Zahlen der einzelnen Stadtteile zeigen nun: In allen Bezirken sinken die Zahlen der erfassten Delikte, teilweise sogar deutlich – bis auf einen.
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Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist auf einen historischen Tiefstand gesunken, wie aus der von der Hamburger Polizei vorgestellten Kriminalitätsstatistik hervorgeht. Neue Zahlen der einzelnen Stadtteile zeigen nun: In allen Bezirken sinken die Zahlen der erfassten Delikte, teilweise sogar deutlich – bis auf einen.
Ausnahme ist der Bezirk Bergedorf: Dort wurden der Polizei im vergangenen Jahr 158 Einbrüche gemeldet, neun mehr als im Vorjahr, was ein Anstieg um sechs Prozent ist.
Hamburg: In diesem Bezirk brechen Gauner am meisten ein
Auffällig: In den Stadtteilen Lohbrügge, Bergedorf und Neuengamme wurde 2021 deutlich öfter eingebrochen als zuvor. Dafür registrierte die Hamburger Polizei in den dünn besiedelten Gebieten Tatenberg, Spadenland und Billwerder keinen einzigen Einbruch.
Den deutlichsten Rückgang beobachteten die Beamten im Bezirk Nord: In Alsterdorf, Hohenfelde, Eppendorf, Barmbek-Süd und Winterhude sanken die Zahlen teilweise um bis zu 80 Prozent. Insgesamt wurden 2021 im Bezirk Nord 273 Einbrüche angezeigt – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent.
Ähnlich deutlich war der Rückgang in Mitte: Waren es 2020 noch 524 Einbrüche, die die Polizei bearbeitete, sind es im vergangenen Jahr 296 gewesen – ein Minus von 43 Prozent. Bezeichnend: In Hammerbrook und Borgfelde gab es null Einbrüche, in der HafenCity zwei, auf der Veddel vier und in Steinwerder nur einen einzigen.
Im Bezirk Altona wurde 2021 fast in jedem Stadtteil weniger eingebrochen als im Jahr davor. In der Schanze blieb die Zahl mit elf Taten gleich, in Sülldorf stieg sie von vier auf 13. Auf den Bezirk gesehen gab es aber 171 Fälle bzw. 40 Prozent weniger Einbrüche.
Auch im Süden Hamburgs, im Bezirk Harburg, zeichnete sich eine ähnliche Entwicklung ab: In Neuenfelde stieg die Zahl der erfassten Taten von drei auf sechs. In allen anderen Stadtteilen, darunter Harburg, Sinstorf und Heimfeld, sanken die Zahlen. Aber: Die Aufklärungsquote ist niedrig. Von 325 Fällen wurden nur 22 aufgeklärt, also rund sieben Prozent. Hamburgweit liegt diese Zahl immerhin bei knapp elf Prozent.
Werden die Täter nicht auf frischer Tat ertappt, in der Umgebung geschnappt oder von Kameras aufgezeichnet, verläuft sich ihre Spur häufig. In vielen Fällen schlagen die Einbrecher das nächste Mal in einer anderen Stadt zu. Regelmäßig wird die Beute ins Ausland gebracht und verkauft. Auch dies erschwert die Verfolgung der Täter.
Polizei: Wandsbek ist das beliebteste Ziel für Einbrecher
In Hamburg brechen die Gauner weiter am liebsten im Bezirk Wandsbek ein: 609 Fälle wurden dort 2021 angezeigt, ein Minus von 33 Prozent. 2020 waren es noch 915. Beliebte Ziele der Einbrecher sind Rahlstedt (126 Fälle), Bramfeld (63) und Farmsen-Berne (59). Seltener schlugen sie in Eilbek, Wohldorf-Ohlstedt und Hummelsbüttel zu.
Im Bezirk Eimsbüttel sank die Zahl der erfassten Einbrüche um 137 Taten (32 Prozent) auf 285. Bis auf Eidelstedt verzeichnete die Polizei in allen Stadtteilen deutliche Rückgänge. In Hoheluft-West beispielsweise wurde nur ein Einbruch gemeldet, Vorjahr waren es 11 – ein Minus von 90 Prozent. Auch in Stellingen und Eimsbüttel sanken die Zahlen deutlich.
Nicht nur coronabedingt sanken die Zahlen der erfassten Einbrüche in Hamburg in den vergangenen zwei Jahren stark. Schon seit 2015 meldet die Polizei signifikante Rückgänge. Das führen die Beamten vor allem auf die Arbeit der Sonderkommission (Soko) „Castle“ zurück, die 2015 ins Leben gerufen wurde, als in der Stadt 9000 Einbrüche registriert worden waren. Mittlerweile ist die 50-köpfige Einheit eine feste Dienststelle im Landeskriminalamt (LKA).
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Die Zahlen für das Jahr 2021 seien laut Polizeipräsident Ralf Martin Meyer auf einem „historischen Tiefstand“. Seit 50 Jahren hätte nicht so wenig Fälle gegeben. Die registrierte Zahl in dem Deliktsbereich sei ein „Top-Wert“.