Einbrüche in Hamburg: Hier schlagen die Täter am häufigsten zu
Im vergangenen Jahr gab es keine Lockdowns mehr, viele Corona-Regeln fielen, die Leute schwärmten wieder vor die Tür. Haben sich deshalb auch vielleicht wieder mehr Chancen für Einbrecher ergeben? Die MOPO wertete Einbruchszahlen von 2022 aus allen Bezirken aus, sagt, wo Täter am häufigsten zuschlugen – und wo gar nicht.
Im vergangenen Jahr gab es keine Lockdowns mehr, viele Corona-Regeln fielen, die Leute schwärmten wieder vor die Tür. Haben sich deshalb auch vielleicht wieder mehr Chancen für Einbrecher ergeben? Die MOPO wertete Einbruchszahlen aus dem Jahr 2022 aus allen Bezirken aus, sagt, wo Täter am häufigsten zuschlugen – und wo gar nicht.
Bei Einbrechern offenbar beliebt: der Bezirk Wandsbek und seine ruhigen Wohngegenden. Besonders Hamburgs bevölkerungsreichster Stadtteil Rahlstedt sowie Bramfeld lagen im Fokus der Verbrecher, hier schlugen sie am häufigsten zu, insgesamt 218 Mal. In keinem Stadtteil in Hamburg war die Zahl der Einbrüche so hoch wie dort. Auch in anderen Teilen des Bezirks wie Jenfeld, Marienthal und Farmsen-Berne registrierte die Polizei vergleichsweise viele Taten.
Überall steigen die Zahlen – nur in einem Bezirk nicht
Hinter Wandsbek folgen die Bezirke Mitte (366 Taten), Eimsbüttel (308), Altona (304) sowie Harburg (384) und Nord (285). Hier stiegen die Zahlen der erfassten Fälle teils um sogar knapp 24 Prozent. Am stärksten waren dort die Stadtteile Billstedt (111 Taten), Niendorf (82), Eißendorf (80), Neugraben-Fischbek (79), Langenhorn (57) und Lurup (55) betroffen.
In vielen anderen Stadtteilen nahmen die Fälle auch stark ab. Aber: Nur im Bezirk Bergedorf waren die Taten insgesamt gesehen rückläufig. Und das, obwohl die Täter ländlichere Gegenden bevorzugen, der Osten Hamburgs eigentlich mit vielen dörflichen Wohngegenden aufwartet. Hier hat die Polizei 141 Taten bearbeitet – ein Rückgang von rund elf Prozent (Vorjahr: 158 Taten). In den spärlich besiedelten Stadtteilen Altengamme, Billwerder, Spadenland und Tatenberg wurden gar keine Einbrüche gemeldet, in Curslack, Kirchwerder und Allermöhe nur zehn.

Der Polizei sind im vergangenen Jahr insgesamt 2506 Einbrüche gemeldet worden, davor waren es 2204 – ein Plus um knapp 14 Prozent. Die Jahre davor waren die Zahlen kontinuierlich rückläufig. Das hatte einerseits mit der intensiven Polizeiarbeit zu tun, denn die Beamten gründeten einst wegen einer alarmierenden Zunahme der Taten eine Sonderkommission („SOKO Castle“), die mittlerweile fester Bestandteil im Landeskriminalamt ist. Andererseits waren die meisten Menschen aufgrund der Pandemie viel zu Hause, was den Einbrechern das Leben erschwerte. Mit einem leichten Anstieg der Taten war also zu rechnen, heißt es aus Polizeikreisen.
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In 50 Prozent der Fälle blieb es laut Polizeipräsident Ralf Martin Meyer beim Versuch, auch, weil die Hamburger das Heim immer besser schützen. Aber: Die Aufklärungsquote liegt bei nur acht Prozent. Meyer: „Wir sind weiterhin auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen.“