• Mitarbeiter des Tierschutzverein und die Polizei bei der Sicherstellung der Welpen.
  • Foto: Hamburger Tierschutzverein

Verkotet, verfilzt, mit Tumoren: Polizei findet 33 verwahrloste Welpen

Wegen gewerbsmäßigen Handels mit Hundewelpen ermittelte die Polizei bereits seit geraumer Zeit gegen eine Frau aus Wandsbek. Die Tiere waren entgegen den Angaben weder geimpft noch entwurmt – und auch beim Stammbaum wurde geschummelt. Nun durchsuchte die Polizei die Wohnung der Tierhändlerin in Hamburg und stellte über 30 Welpen sicher.

Einschränkungen und Einsamkeit – seit der Corona-Pandemie ist der Wunsch nach einem Haustier bei den Menschen besonders groß. Die Nachfrage wuchs – die Preise für reinrassige Hunde stiegen rasant an. Das machte sich auch die Tier-Mafia zu Nutze. Im nahen Osteuropa entstanden Deckstationen für den Massenwurf von Welpen. Die Tiere, meist undefinierbare Kreuzungen, wurden in Deutschland in der Nähe von Wochenmärkten und im Internet angeboten.

Einsamkeit in Pandemie ließ bei Menschen den Wunsch nach Haustier wachsen

Die Freude über das neue Haustier hielt aber meist nicht lange an. Die jungen Welpen wurden oftmals viel zu früh von der Mutter getrennt um die große Nachfrage zu bedienen. Immer wieder wurden auch schwere Krankheiten bei den jungen Hunden festgestellt. Nicht selten starb ein Welpe nur wenige Tage nach dem Kauf. Der Grund: Viele waren nicht geimpft oder entwurmt. Parasiten sorgten für schwere Erkrankungen. Doch der Geldstrom riss nicht ab. An diesem Geschäft wollte offenbar auch eine Hamburgerin (42) teilhaben. Sie züchtete in ihrer Wandsbeker Wohnung auf Teufel komm raus und bot die Welpen dann im Internet an.

Doch diese Massenzucht hatte einen Haken. Die jungen Tiere waren entgegen den Versprechungen nicht geimpft oder entwurmt verkauft worden. Auch beim Stammbaum schummelte die 42-Jährige. Arglose Käufer hatten dann Anzeige gegen die Frau (42) gestellt, weil sie sich beim Kauf eines Welpen betrogen fühlten. Einige Tiere wiesen schwere Krankheiten auf. Wie eine Polizeisprecherin der MOPO bestätigte, handelte die 42-Jährige mit französischen Bulldoggen, Labradoren, Groß-Pudeln und Labradoodlen. Die bot sie zu hohen Preisen auf Websites an.

Betrug beim Welpenverkauf in Hamburg: Polizei stellt über 30 Hunde sicher

Am Dienstagmorgen erschienen daher Kripo-Beamte in dem Haus der Verkäuferin im Wichelmannsweg und waren schockiert: In dem Haus waren 33 Junghunde, die in desolaten Zuständen waren. Zudem herrschten schlimme Haltungsbedingungen. Das von den Beamten informierte Veterinäramt entzog der Frau die Hunde und übergab sie an den Hamburger Tierschutzverein.

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„Alle 33 Hunde hatten aufgeblähte Bäuche und somit vermutlich Wurmbefall“, schrieb der Tierschutzverein in einer Pressemitteilung. Einige hätten verkotetes und verfilztes Fell sowie Entzündungen an den Pfoten. Alle seien in einem schlechten Ernährungszustand. Besonders für eine ältere Hündin sehe die Lage sehr schlecht aus – sie sei laut eines Sprechers voller Tumore.

Hunde waren verkotet und verfilzt – eine Hündin voller Tumore

Gegen die 42-Jährige wurde neben dem Betrugsverfahren noch eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. Die für Tierschutzdelikte zuständige Wasserschutzpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Dem Bezirksamt lagen schon länger Hinweise auf eine größere Hundezucht vor. Das Veterinäramt des Bezirks Wandsbek hatte der 42-Jährigen die weitere Zucht untersagt und die Polizei eingeschaltet. „Das ganze Ausmaß wurde dann erst bei der Durchsuchung sichtbar“, sagte Bezirksamtssprecher Jacob Löwenstrom zur MOPO.

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