Drogenlabor in Hamburg explodiert – Großrazzia mit mehreren Festnahmen
Ein großes Einfamilienhaus in einer als beschaulich, ja fast bieder geltenden Wohngegend in Bergedorf: Im Juni zerreisst eine Explosion diese Idylle. Und offenbart inmitten der ruhigen Gegend ein Drogenlabor im Keller des Hauses. Die Polizei hat nun am Dienstag vier Menschen verhaftet, die nach MOPO-Informationen dort vor allem eines produziert haben sollen: Amphetamin-Pulver.
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Ein großes Einfamilienhaus in einer beschaulichen Wohngegend in Bergedorf: Am 4. Juni zerriss eine Explosion diese Idylle – und offenbarte inmitten der ruhigen Straße ein Drogenlabor im Keller des Hauses. Die Polizei hat nun am Dienstag vier Menschen verhaftet, die nach MOPO-Informationen dort vor allem eines produziert haben sollen: Amphetamin-Pulver.
Das weiß gestrichene Haus ist seit dem Vorfall im Juni versiegelt. Vor der Explosion soll eine Gruppe von mindestens vier Leuten dort im Keller Amphetamin-Pulver (Speed) hergestellt haben. Nach MOPO-Informationen soll die Gruppe nicht im Auftrag gearbeitet, sondern nur für den eigenen Drogenverkauf die Stoffe zusammengemischt haben. Nach dem Knall fanden die von der Feuerwehr herbeigerufenen Ermittler des Drogendezernats im Keller des Einfamilienhauses zehn Kilogramm Amphetaminpaste, zwei Kilo Marihuana, 500 Gramm Haschisch und 3000 Euro in bar. Draußen beschlagnahmten sie zwei Luxuskarossen von Mercedes AMG, eine Harley-Davidson, einen getunten Smart sowie einen Jetski.
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Die Mieterin des Hauses war nach dem Vorfall nicht aufzufinden. Ihre Personalien waren den Beamten aber schnell bekannt. Im Laufe der Ermittlungen habe man gegen die 26 Jahre alte Frau einen konkreten Tatverdacht erhärten können, so ein Polizeisprecher. Ein Beamter aus Reihen des LKA sagt: „Es wäre wenig glaubhaft, wenn sie versuchte, zu sagen, dass sie von einer Explosion in ihrem Keller nichts wüsste.“
„Breaking Bad“ in Bergedorf
Sie und drei weitere Verdächtige im Alter zwischen 25 und 30 Jahren wurden am Dienstag in Hamburg, Kiel sowie in Tönning (Kreis Nordfriesland) verhaftet, teils an ihren Arbeitsstätten. Zudem wurden ihre Wohnungen gefilzt.
Am Abend der Explosion war bereits ein 24-Jähriger im Krankenhaus verhaftet worden. Er hatte sich verletzt aus dem Keller des Hauses geschleppt und kam in eine Klinik, wo ihm direkt Handschellen angelegt wurden. Ein anderer Mann, der ihn begleitet hatte, sprang aus dem Rettungswagen, bevor die Polizei eintraf. Er gab offenbar an, dringend seinen Hund suchen zu müssen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei ihm um einen der am Dienstag Verhafteten handelt.
Explosion: Gruppe hat sich mit den Chemikalien vertan
Doch wieso war es überhaupt zu der Explosion gekommen? Bei der Herstellung des Amphetamin-Pulvers ging wohl etwas schief: Die Gruppe soll entweder falsche Stoffe benutzt oder Dosierungen nicht korrekt eingehalten haben. Keiner der Beschuldigten ist nach jetzigem Sachstand gelernter Chemiker. Ihr Wissen haben sie vermutlich aus dem Internet, heißt es.
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Am Mittwoch, einen Tag nach der Großrazzia und den vier Verhaftungen, erließ ein Richter offiziell Haftbefehl für die vier Beschuldigten. Ein Polizeisprecher: „Die von der Staatsanwaltschaft und dem LKA geführten Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der sichergestellten Beweismittel, dauern an.“