Explodierte Drogenküche in Hamburg: Welche Rolle spielt die Katzenliebhaberin?
Eine Explosion mit anschließendem Brand im Keller einer Villa in Bergedorf rief Anfang Juni dieses Jahres die Ermittler des Drogendezernats auf den Plan (Die MOPO berichtete). Als Feuerwehrmänner die Flammen gelöscht hatten, entdeckten sie eine Drogenküche. Nun kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht. Eine Katzenliebhaberin steht dabei im Mittelpunkt.
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Eine Explosion mit anschließendem Brand im Keller einer Villa in Bergedorf rief Anfang Juni dieses Jahres die Ermittler des Drogendezernats auf den Plan (Die MOPO berichtete). Als Feuerwehrleute die Flammen gelöscht hatten, entdeckten sie eine Drogenküche. Nun kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht. Eine Katzenliebhaberin steht dabei im Mittelpunkt.
Die August-Bebel-Straße in Bergedorf ist umgeben von Einfamilienhäusern mit gepflegten Gärten. Eine prächtige Villa an der Ecke Graustraße rückte am Abend des 4. Juni in den Fokus. Anwohner hatten sich schon länger über die jungen Bewohner gewundert. Als an diesem Abend ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr anrückte, sahen sie sich in Ihren Vorahnungen bestätigt.
Nach Explosion in Villa: Drogen sichergestellt
Im Keller der Villa war es zu einer Explosion gekommen. Johannes G. (24) wurde dabei schwer verletzt und kam in eine Klinik. Als Feuerwehrmänner die Räume belüftet und entraucht hatten, machten sie eine Entdeckung und meldeten diese der ebenfalls zum Einsatz angerückten Polizei. Ein Drogenlabor, zehn Kilo Amphetamin-Paste, zwei Kilo Marihuana, 500 Gramm Haschisch sowie rund 3000 Euro Bargeld wurden sichergestellt.
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Drogenermittler des Landeskriminalamt (LKA) übernahmen die Ermittlungen. Schnell stellte sich heraus, dass hier ein Drogenring am Werk war. In Verdacht gerieten auch Lena R. (26), die Mieterin der Villa, und Valentin G. (26) aus Schleswig Holstein. Der war am Abend der Explosion vom Ort des Geschehens geflüchtet. Weiterhin im Visier: ein ebenfalls 26-Jähriger, der nach MOPO-Informationen wegen Drogendelikten polizeibekannt war und ein 30-Jähriger. Alle wurden laut Staatsanwaltschaft festgenommen und sitzen in U-Haft. Johannes G., der bei der Explosion verletzt wurde, soll laut BILD nach Genesung seiner Verletzungen ebenfalls in Haft.
Nachbarn sind erschüttert und entsetzt. „Da waren immer nur junge Leute, die in teuren Autos vorgefahren kamen“, sagt eine Frau, die gegenüber der Villa wohnt. Ein Nachbar von nebenan wunderte sich, wie die 26-Jährige Mieterin Lena R. die Miete für die Villa aufbringen konnte. Seines Wissens nach sollen jeden Monat mehr als 2000 Euro kalt vereinbart worden sein. „Dass aus dem Haus mal jemand morgens regelmäßig zur Arbeit fährt, habe ich nie beobachten können. Hätte mich auch gewundert, denn dort war quasi jede Nacht Party“.
Mieterin handelte mit Rasse-Katzen
Lena R. soll laut BILD Studentin gewesen sein. Die MOPO erfuhr, dass die junge Frau sich im Tierschutz engagiert und auch mit Rassekatzen gehandelt haben soll. Auf einer Website beschreibt sie sich als wahre Katzenliebhaberin mit eigener Zucht. Ihre Vorliebe galt Bengalkatzen. Die züchtete sie offenbar in der Villa und verkaufte sie über das Internet ab 1200 Euro pro Stück. Den Inseraten nach zu urteilen, gab es offenbar mehrere Würfe pro Quartal mit bis zu fünf Katzenbabys.
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Ihr Freund Valentin R. soll nach MOPO-Informationen auch gutes Geld verdient haben. Rund um Husum vermietete er Ferienhäuser an der Nordseeküste. Die Ermittler des LKA sind sich aber sicher, dass alles nur Fassade war. Lena R. und ihr Freund sollen Kopf einer Drogenbande sein.