Drogenhandel in Hamburg: In einem Bezirk sind die Taten drastisch angestiegen
Wie in vielen anderen Kriminalitätsbereichen sind auch die Zahlen der erfassten Drogenhandel-Delikte in Hamburg weiter rückläufig. Das geht aus einer von der Innenbehörde und der Polizei veröffentlichten Statistik hervor. In einem Bezirk sind die Zahlen aber drastisch angestiegen.
Wie in vielen anderen Kriminalitätsbereichen sind auch die Zahlen der erfassten Drogenhandel-Delikte in Hamburg weiter rückläufig. Das geht aus einer von der Innenbehörde und der Polizei veröffentlichten Statistik hervor. In einem Bezirk sind die Zahlen aber drastisch angestiegen.
Und zwar im Süden der Stadt: Demnach verzeichnete die Polizei im Bezirk Harburg einen Anstieg von 63 Taten auf 164 angezeigte Delikte – ein Anstieg um 62 Prozent.
Drogenhandel in Hamburg: In einem Bezirk stieg die Zahl der Delikte
Besonders deutlich stiegen die Fälle in Hausbruch: Im vergangenen Jahr wurden dort 17 Fälle erfasst – 325 Prozent mehr als in 2020. Auch im benachbarten Neugraben-Fischbek gab es eine deutliche Steigerung.

In allen anderen Bezirken sanken die Zahlen allerdings: In Wandsbek fielen sie am deutlichsten, dort registrierten die Beamten 126 Fälle (2020: 217). Ein Rückgang von knapp 42 Prozent, und das bei einer hohen Aufklärungsquote von 80 Prozent. In Lemsahl-Mellingstedt, Wohldorf-Ohlstedt und Bergstedt wurde nicht ein Fall von Drogenhandel von der örtlichen Polizei bearbeitet. In Wandsbek, Bramfeld und Eilbek waren die Zahlen ebenfalls stark rückläufig.

Auch im Bezirk Mitte, zu dem die Innenstadt, die Reeperbahn, Wilhelmsburg und Billstedt gehören, haben die Beamten einen Rückgang von 18 Prozent zu vermelden. Statt 1404 wurden im vergangenen Jahr 1152 Fälle von der Polizei bearbeitet. Deutliche Prozent-Rückgänge gab es in Wilhelmsburg (50), St. Pauli (48) und Horn (23). In Borgfelde stieg die Zahl von einer erfassten Tat auf acht – eine Steigerung um 700 Prozent.

Im Bezirk Bergedorf, wo es in anderen Deliktsfeldern deutliche Anstiege gab, sank die Zahl der erfassten Delikte ebenfalls. Der Handel mit Drogen nahm von 92 auf 74 Taten ab – ein Rückgang von knapp 20 Prozent. Besonders deutlich war die Entwicklung in Bergedorf, Lohbrügge, Kirchwerder, Neuengamme und Spadenland zu erkennen.

Wo die Zahl ebenfalls sank, zwar weniger deutlich, aber doch merklich, war im Bezirk Nord: Die erfassten Taten gingen von 184 auf 161 zurück. Vor allem in Barmbek-Nord und -Süd, in Winterhude und Alsterdorf wurde laut der Statistik weniger mit Drogen gehandelt – jedenfalls wurde weiterer Handel, wenn es ihn gab, in diesen Stadtteilen nicht bekannt. Deutlich mehr Delikte wurden in Uhlenhorst registriert. Dort sprang die Zahl von drei auf neun.

Auf einem ähnlichen Niveau blieben die Zahlen in den Bezirken Eimsbüttel und Altona. Im Ersteren sank die Zahl der erfassten Drogenhandel-Delikte lediglich um drei Taten auf 147. Ein Rückgang von zwei Prozent. Dafür gingen die Zahlen in den Stadtteilen Lokstedt, Niendorf und Stellingen deutlich runter – in der Spitze um bis zu 59 Prozent.

Im Bezirk Altona wurden von der Polizei insgesamt 465 Drogenhandel-Fälle bearbeitet – 31 weniger als im Vorjahr. Deutlich weniger Taten wurden in Othmarschen, Ottensen und Sternschanze angezeigt. Dafür gab mit 91 Prozent ein deutliches Fälle-Plus in Altona-Nord. Aber: In dem Bezirk hat die Polizei mit 88 die höchste Aufklärungsquote.

Insgesamt arbeiteten die Beamten in Hamburg im Jahr 2021 an 2479 Fällen – 381 bzw. 13 Prozent weniger als noch im Jahr davor. Beim Drogenhandel geht es am häufigsten um Erträge aus Geschäften mit Marihuana und Kokain.
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Aber: Drogendelikte sind stets auch Kontrolldelikte. Die Zahl der erfassten und bearbeiteten Fälle hängt immer auch vom Fahndungsdruck der Polizei ab. Seit Jahren bekämpfen die Beamten mit einer sogenannten Task Force die Drogenszene. Statsistisch gesehen mit Erfolg: Seit Jahren sinken die Zahlen in dem Deliktsfeld.
Ebenfalls gesunken sind die Zahlen in vielen anderen Bereichen der Kriminalität – Innensenator Andy Grote (SPD) sprach jüngst vom „niedrigsten Verbrechensstand seit 1979“: So verzeichnete die Polizei auch deutliche Rückgänge bei den Straftaten insgesamt und bei den erfassten Raubdelikten. Gestiegen sind dagegen die Taten der schweren und gefährlichen Körperverletzungen.