Drogenschwemme in Hamburg: Koks ist jetzt billiger als ein Bier
Kokain war früher die Droge der Reichen und Schönen – heute konsumiert sie jeder, vom Studenten bis zum Mittvierziger. Südamerika überschwemmt Europa mit dem Rauschgift, Hamburg ist einer der Hauptumschlagplätze. Und die Drogenbosse kämpfen nicht mit gestiegenen Kosten durch Krieg und Energiekrise. Ihr Geschäft boomt – mit grotesken Folgen.
Kokain war früher die Droge der Reichen und Schönen – heute konsumiert sie jeder, vom Studenten bis zum Mittvierziger. Südamerika überschwemmt Europa mit dem Rauschgift, Hamburg ist einer der Hauptumschlagplätze. Und die Drogenbosse kämpfen nicht mit gestiegenen Kosten durch Krieg und Energiekrise. Ihr Geschäft boomt – mit grotesken Folgen.
Nicht nur im Supermarkt, auch in Restaurants und Bars sind die Preise für Speisen und Getränke in Folge des Ukrainekrieges und der Energiekrise in die Höhe geschnellt. Mittlerweile kostet ein großes Bier in vielen Lokalen zwischen 4,20 und 4,80 Euro.
Hamburg: Südamerika überschwemmt Hamburg mit Kokain
Doch während Brauereien und Gastronomen die Krise spüren und die Teuerungen teilweise an ihre Kunden weitergeben, brummt das Geschäft mit der Leistungs- und Partydroge Kokain. Drogenbosse haben ein international florierendes Netzwerk geschaffen, wodurch die Kartelle in Südamerika insbesondere Europa mit ihrer Ware überschwemmen. Die MOPO berichtete.
In den letzten zehn Jahren ist die Menge geschmuggelten Kokains in Hamburg durch die Decke gegangen. Sicherheitskreise sprechen von einem „enormen Zufahrtsdruck“. Mehrere Tonnen stellen die Ermittler jedes Jahr sicher – und finden mutmaßlich doch nur einen Bruchteil der Schmuggelware.
Ermittler: Rekordfunde haben kaum Auswirkung auf Preis
Selbst wenn Zoll und Polizei Rekordfunde machen, wie die 16 Tonnen Koks 2021, hat das kaum Auswirkungen auf den Straßenpreis. „Die geringen Schwankungen des Kokainpreises sind ein Indiz dafür, dass das scheinbar grenzenlose Angebot aus Südamerika bei uns auf eine entsprechende Nachfrage stößt“, schreibt Oliver Erdmann, Leiter der Ermittlungsgruppe Rauschgift, in der aktuellen Ausgabe von „Der Kriminalist“.
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Ein Kilogramm Kokain, über den Seeweg in Containern nach Hamburg geschmuggelt, wird für 30.000 bis 35.000 Euro weiterverkauft, sagt Jan Reinecke, Landeschef beim Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Auf der Straße bekommen Konsumenten ein Gramm Kokain derzeit für 60 Euro. „Kokain hat das Image einer Droge der Schickeria verloren und ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, so auch Oliver Erdmann.
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Ein Gramm Kokain reicht für ungefähr 15 Lines, die geschnupft werden. Für eine Line zahlt der Konsument demnach nur 4 Euro – weniger als für ein Bier in der Stammkneipe.