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  • Vermummte zogen am Rande des G20-Gipfels randalierend über die Elbchaussee.
  • Foto: Screenshot/hfr

Drei Jahre danach: Hamburgs Polizeipräsident spricht über G20-Fehler

Der Schock sitzt vielleicht nicht mehr so tief, die Erinnerungen sind aber nach wie vor da. Vor genau drei Jahren haben die Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel Hamburg erschüttert. Polizeipräsident Ralf-Martin Meyer berichtet jetzt, welche Fehler damals gemacht wurden.

Etwa bei den Ereignissen an der Elbchaussee, als ein wütender Mob am 7. Juli ungehindert und marodierend durch die Straße ziehen konnte.

Polizeipräsident Ralf-Martin Meyer

Polizeipräsident Ralf-Martin Meyer

Foto:

dpa

„Das war an dem Morgen ehrlich gesagt ein ziemlicher Schock, dass man uns mit diesem Szenario düpiert hat, von dem ich immer davon ausging, dass es uns vorher gelingen würde, im Rahmen von Informationsaufklärung vorher davon Kenntnis zu erlangen“, so Meyer im „Wie ist die Lage“-Podcast von der MOPO und der Guten Leide Fabrik. Die Bilder der brennenden Autos habe er bis heute nicht aus seinem Kopf bekommen.

G20-Ausschreitungen: Polizei-Chef Meyer zeigt sich überrascht

„Wir bewerten das als taktisch ausgeklügelte Aktion der militanten G20-Gegner, die wussten, dass zu dem Zeitpunkt viele Polizeikräfte mit unterschiedlichsten Demonstrationszügen und Auseinandersetzungen beschäftigt waren und es schwer sein würde, dort schnell Kräfte hinzubringen“, so Meyer.

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Das sei ehrlicherweise dann so auch aufgegangen. „Ich hätte erwartet, dass bei all den Hinweisen von Verfassungsschutzbehörden und Staatsschutzermittlungsdienststellen durchsickert, wenn dort gut 200 Personen sich verabreden“, so Hamburgs Polizeipräsident. Das sei nicht gelungen – und das sei eine Überraschung gewesen. Was kann man besser machen? „Man kann natürlich versuchen, für das nächste Mal bessere Informationsgewinnung zu gewährleisten“, sagt Meyer.

Hamburg: G20! Sicherheitskräfte reagieren zu langsam

Unabhängig von den Vorkommnissen an der Elbchaussee hätten die Sicherheitskräfte „zu schlecht, zu langsam und vielleicht nicht umfassend genug reagiert“, um gegen Gewalttaten, etwa in der Schanze, vorzugehen. „Die Steine und all das haben andere geworfen. Das muss man ja immer wieder sagen“, betont Meyer jedoch.

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Welche Lehren aus G20 gezogen wurden, mit welchem Gefühl Meyer heutzutage in der Schanze unterwegs ist und warum er auch mit einem kleinen Glücksgefühl an den Gipfel zurückdenkt, gibt’s ab 18 Uhr auf MOPO.de im Podcast zu hören und am Dienstag in der Hamburger Morgenpost zu lesen. 

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