Dramatische Szenen in der HafenCity: „Ich hatte Angst, dass ich das nicht überlebe”
Das Orkantief „Zeynep“ hat für die größte Sturmflut seit Jahren gesorgt: Das Wasser, das am Samstagmorgen 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser lag, überschwemmte große Teile der HafenCity, Autos blieben in der Flut stecken, Menschen mussten von der Feuerwehr gerettet werden. Einer von ihnen: Irfan Rana (50).
Der Sicherheitsmann war eigenen Angaben nach auf dem Weg in die Speicherstadt, weil er einen Einbruchsalarm erhalten hatte. Er passierte eine Polizeisperre, fuhr sich dann aber fest. „Auf einmal war da Wasser, und das überall. Zwei Polizisten riefen, dass ich rausspringen sollte. Ich versuchte die Tür zu öffnen, aber der Druck war zu groß.“
HafenCity: „Ich hatte Angst, dass ich das nicht überlebe”
- Deutsch (Deutschland)
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Das Orkantief „Zeynep“ hat für die größte Sturmflut seit Jahren gesorgt: Das Wasser, das am Samstagmorgen 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser lag, überschwemmte große Teile der HafenCity, Autos blieben in der Flut stecken, Menschen mussten von der Feuerwehr gerettet werden. Einer von ihnen: Irfan Rana (50).
Der Sicherheitsmann war eigenen Angaben nach auf dem Weg in die Speicherstadt, weil er einen Einbruchsalarm erhalten hatte. Er passierte eine Polizeisperre, fuhr sich dann aber fest. „Auf einmal war da Wasser, und das überall. Zwei Polizisten riefen, dass ich rausspringen sollte. Ich versuchte die Tür zu öffnen, aber der Druck war zu groß.“
HafenCity: „Ich hatte Angst, dass ich das nicht überlebe”
Innerhalb von nur wenigen Sekunden hätte sein Fahrzeug angefangen, „wie ein Fußball im Wasser zu schwimmen“. Rana: „Ich hatte Angst, dass ich das nicht überlebe.“ Mit seiner ganzen Kraft stemmte er sich gegen die Tür, bekam sie schließlich auf und sprang in die Fluten. Das Wasser sei ihm bis zur Brust gekommen. „Ich konnte gerade noch so gehen, musste zum Glück nicht schwimmen. Es war so dunkel, ich wusste gar nicht, wie hoch das Wasser war. Ich hatte wirklich tierische Panik.“
Rana kämpfte sich durchs Wasser und lief zu den Polizisten. „Die Beamten gaben mir eine Decke, setzten mich in ihren Streifenwagen und machten die Heizung voll an. Dann kam kurz darauf auch schon der Rettungswagen.“
Im Krankenhaus hätte ihn seine Familie dann besucht, er bekam frische Wäsche. Und alle waren glücklich, sagt er: „Es hätte noch viel Schlimmeres passieren können.“ Später kehrte er zu seinem Wagen zurück. „Da sind Schlüssel drin, die viel wert sind und auf die muss ich aufpassen. Ich sollte zu Hause bleiben, fühlte mich aber verantwortlich.“
Ein ähnliches Schicksal ereilte ein Männer-Duo in einem dunklen Kleinwagen: Auch sie waren in der Speicherstadt vom Wasser überrascht worden. Die Feuerwehr rettete sie mit einem Schlauchboot. Die Männer kamen unterkühlt in Krankenhäuser. Die Beamten hatte für die Rettung kurzzeitig sogar die Fluttore öffnen lassen.
Bis 6 Uhr fuhr die Hamburger Feuerwehr nach eigenen Angaben 654 wetterbedingte Einsätze. Großteils sei es dabei um umgestürzte Bäume oder Äste, die herabzufallen drohten, gegangen. Verletzte gab es keine.