• Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.
  • Foto: Florian Quandt

Corona-Partys: Soll ich meinen Nachbarn verpfeifen? Das sagt die Polizei

Die Corona-Krise verlangt den Menschen in Hamburg viel ab, das öffentliche Leben ist weitgehend lahmgelegt. Doch die meisten zeigen Empathie, Verständnis und halten sich an die von der Stadt auferlegten Regeln. Doch was tun, wenn mein Nachbar eine „Corona-Party“ feiert, wiederholt viele Menschen in seiner Wohnung sind? Soll man da gleich die Polizei rufen? „Immer wieder Besuch zu bekommen, reicht nicht!“, sagt Präsident Ralf Martin Meyer. Er erklärt auch, warum nicht.

„Ich würde von so einer Art und Weise des Kümmerns eher abraten“, sagt der Chef von mehr als 11.000 Hamburger Polizisten zur MOPO. „Es kann sein, dass der Nachbar Besuch von der Familie hat. Wir müssen unsere Kapazitäten freihalten für wirklich eindeutige Fälle.“ Er appelliere an gesundes Augenmaß.

Corona-Partys: Nachbarn verpfeifen? Das sagt die Polizei

Ohnehin sei die Anzahl an wahrgenommenen „Corona-Partys“ sehr gering, so Meyer. Es gebe zwar keine genauen Zahlen, aber die meisten Verstöße registriere die Hamburger Polizei in der Öffentlichkeit, wenn Menschen beispielsweise den Mindestabstand nicht einhalten.

„Man kann nicht davon ausgehen, dass alle sich an die Regeln halten“, sagt Meyer. „Wir haben aber die Hoffnung, dass der neue Bußgeldkatalog mittelfristig Wirkung entfaltet, wenn die Leute merken, dass es finanziell weh tut. Dass sie so den Ernst erkennen und ihr Verhalten ändern. “

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Insgesamt habe die Polizei seit Einführung des Katalogs mehr als 2000 Ordnungswidrigkeiten registriert, Meyer zufolge sei die Tendenz leicht steigend. Woran das liegen könnte, müsse man „sich anschauen“. Insgesamt ist die Polizei aber mit der Lage in der Stadt zufrieden, auch mit dem Verhalten der Bürger. Die meisten zeigten sich verständnis- und respektvoll.

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