Mysteriöse Container-Aufbrüche: Drogen-Bosse finden ihre Drogen nicht
Seit Tagen schlägt der Sicherheitsdienst am Terminal Altenwerder immer wieder Alarm: Männer schleichen auf dem Hafengelände herum und brechen Container auf. Einiges deutet darauf hin, dass sie nach Drogen suchen. Das Problem: Die Verdächtigen – mittlerweile wurden fast zwei Dutzend Personen festgenommen – schweigen. Ein genauerer Blick auf ihre Herkunft verrät auch, warum. Alles andere könnte für sie verheerende Konsequenzen haben.
Seit Tagen schlägt der Sicherheitsdienst am Terminal Altenwerder immer wieder Alarm: Männer schleichen auf dem Hafengelände herum und brechen Container auf. Einiges deutet darauf hin, dass sie nach Drogen suchen. Das Problem: Die Verdächtigen – mittlerweile wurden fast zwei Dutzend Personen festgenommen – schweigen. Ein genauerer Blick auf ihre Herkunft verrät auch, warum. Alles andere könnte für sie verheerende Konsequenzen haben.
Der erste Alarm wurde in der Nacht zum 11. Juni ausgelöst. Bis Mittwochmorgen zählte die Polizei insgesamt fünf Taten: Jedes Mal trafen sie auf Männer, die verbotenerweise das Hafen-Gelände betraten und dabei mehrere Container aufbrachen. Insgesamt wurden 20 Männer festgenommen, sieben allein am Dienstagnachmittag.
Einbruch am Terminal: Verdächtige durften wieder gehen
Doch die Beamten mussten die Verdächtigen alle wieder laufen lassen. Der Grund: Ihnen konnte bisher nur Einbruch bzw. Hausfriedensbruch zur Last gelegt werden. Für derartige Delikte fehlt es oft an der rechtlichen Grundlage, Beschuldigte länger festzuhalten.
Nach MOPO-Informationen kommen alle Verdächtigen gar nicht aus Hamburg, sondern aus den Niederlanden. Dort ist das Drogengeschäft, vor allem der Verkauf von Kokain, mindestens genauso am Florieren wie in der Hansestadt: Südamerikanische Kartelle kontrollieren Schmuggel und Verkauf, nehmen Millionen ein und untermauern ihre Macht mit kompromissloser Brutalität. Politiker, Staatsanwälte und Journalisten werden bedroht, teilweise sogar ermordet. Auf den Straßen werden Drogenkriege unerbittlich mit bleihaltiger Härte geführt.

Die in Hamburg vorläufig festgenommenen und später wieder entlassenen Niederländer sollen mutmaßlich aus eben diesen Kreisen kommen und Handlanger-Tätigkeiten für Banden ausüben, die groß mit Drogen handeln.
Auch daher liegt der Verdacht nahe, dass die Niederländer im Hafen nach Rauschgift suchten, aber bisher nicht fündig wurden. Beweisen konnte man ihnen das bisher aber nicht, sodass sich kein konkreter Vorwurf ergab.
Handlanger gehen im Zweifel in den Knast
Handlanger dieser Art gelten in Kriminalitätskreisen als austauschbar: Sie können mit wenig Geld für die gefährliche Kleinarbeit gelockt werden, die Gewinnmargen, die durch sie erzielt werden können, sind dagegen immens hoch. Im Zweifel gehen diese Handlanger sogar in den Knast, die Bosse schicken dann bei erfolgloser Arbeit einfach weitere nach.
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Doch alle folgen einer Regel: Mit der Polizei wird nicht gesprochen. So sollen auch die am Containerterminal im Hamburger Hafen agierenden Männer – bei denen Utensilien gefunden wurden, mit denen sich Container öffnen und wieder versiegeln lassen – die Ermittlungen erschweren, in dem sie sich nicht weiter zu den Vorwürfen äußern. Vermutlich fürchten sie mitunter die Vergeltung, die ihnen seitens ihrer Auftraggeber drohen würde.
Denn: Vor allem Kartelle sind für ihre Erbarmungslosigkeit bekannt. Sie schrecken selbst vor übelster Folter nicht zurück. Verräter müssen daher mit den härtesten Konsequenzen rechnen, ihnen droht nicht nur der eigene Tod; in vielen Fällen müssen sie auch um das Leben ihrer ganzen Familie fürchten.