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Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei Bauarbeiten gefunden, der Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr ist vor Ort.
  • Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei Bauarbeiten gefunden, der Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr ist vor Ort.
  • Foto: Andre Lenthe

Fliegerbombe in Hamburg: Entschärfung mit Hindernissen – dann ein lauter Knall

Im Bereich der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße ist am Mittwoch ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Die Arbeiten an der britischen 1000-Pfund-Bombe konnten erst mit Verzögerung beginnen – und mussten sogar unterbrochen werden. Gleichzeitig haderten die Retter mit einer digitalen Begrenzung, die für großen Unmut sorgt.

Den Fund machte eine Sondierungsfirma gegen 13.45 Uhr im Bereich der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße. In der Umgebung liegen mehrere Industrie- und Firmengebäude, aber auch Wohnhäuser. Es handelte sich um eine 1000 Pfund schwere britische Fliegerbombe, erklärte die Feuerwehr.

Blindgänger in Wilhelmsburg: 500 Meter Sperrradius

Der Bereich um den Fundort wurde für die Entschärfung in einem Radius von 500 Metern gesperrt – die B75 und die Gleise von S- und Fernbahn lagen zwar knapp außerhalb des Sperrradius, aber noch im Warnradius. Deswegen wurden sowohl die Hauptverkehrsstraße als auch Fern- und S-Bahngleise während der Entschärfung gesperrt.

Für die Menschen, die während der Entschärfung ihre Wohnungen verlassen mussten, wurde eine Notunterkunft in der Stadtteilschule am Stübenhofer Weg eingerichtet. Dort wurden während der Arbeiten insgesamt 239 Menschen untergebracht.

Entschärfung mit Hindernissen – dann ein lauter Knall

Weil immer wieder Menschen durch das Sperrgebiet liefen, verzögerte sich schon der Beginn der ursprünglich für etwa 20 Uhr geplanten Entschärfung. Deswegen fuhren bereits vor der Sperrung des Schienenverkehrs die S-Bahnen ohne Halt durch die Station Wilhelmsburg: Dort würden „sonst zu viele Menschen aussteigen und in den Gefahrenbereich laufen“, so die Feuerwehr. Um 21.30 Uhr waren dann schließlich alle Vorbereitungen abgeschlossen und die Entschärfung konnte beginnen.

Schon kurze Zeit später aber die nächste Verzögerung: Radfahrer und Fußgänger wurden im gesperrten Bereich gesichtet, der Kampfmittelräumdienst musste seine Arbeit aus Sicherheitsgründen unterbrechen. Entwarnung dann um 22.25 Uhr: Der Zünder der Bombe wurde „kontrolliert gesprengt“, es war „ein lauter Knall“ in Wilhelmsburg zu hören. Damit war die 1000 Pfund schwere Weltkriegsbombe unschädlich gemacht und konnte abtransportiert werden.

Twitter sperrt Feuerwehr aus: Ärger bei Hamburger Rettern

Ärger gab es bei der Feuerwehr Hamburg im Zusammenhang mit der Entschärfung auch aus anderen Gründen. Der Twitter-Account der Retter war auf einmal „blind“: Man habe das „Zugriffslimit“ erreicht und würde deswegen keine weiteren Tweets mehr angezeigt bekommen.

„Ist das jetzt euer Ernst, Twitter?!“, fragte die Feuerwehr erbost. Elon Musk hatte vor einigen Tagen die Anzahl der Tweets, die Nutzer pro Tag abrufen können, drastisch begrenzt. Die Maßnahme sorgte bereits für viel Spott und Ärger. Jetzt auch in Hamburg. (mp)

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