Frau an Hamburger Bushaltestelle niedergestochen: Verdächtiger ging danach zur Schule
Eine junge Frau ist am Donnerstagmorgen bei einer Messerattacke in Billstedt lebensgefährlich verletzt worden. Unzählige Pendler auf dem Weg zur Arbeit wurden Zeuge, als die Frau beim Einsteigen in einen Bus von hinten angegriffen wurde. Der mutmaßliche Täter wurde gefasst – in seiner Schule.
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Eine junge Frau ist am Donnerstagmorgen bei einer Messerattacke in Billstedt lebensgefährlich verletzt worden. Unzählige Pendler auf dem Weg zur Arbeit wurden Zeuge, als die Frau beim Einsteigen in einen Bus von hinten angegriffen wurde. Der mutmaßliche Täter wurde gefasst – in seiner Schule.
Es ist kurz nach 7 Uhr. In der Kandinskyallee hasten viele Menschen auf dem Weg zur Arbeit zur dortigen U-Bahnstation Mümmelmannsberg.
Plötzlich Schreie. Dann sackt eine junge Frau (19) blutüberströmt zusammen. Sie wurde hinterrücks angegriffen und niedergestochen, als sie gerade in den Bus steigen wollte. Der Täter flüchtet in Richtung Bergedorfer Straße (B5).
Bluttat in Hamburg: Mann sticht Frau hinterrücks nieder
Kurz darauf rasen mehrere Polizeiautos und ein Notarzt zum Einsatzort. Während Polizisten den Tatort absperren und Zeugen befragen, kämpfen Sanitäter und der Notarzt um das Leben der Frau. Wenig später wird sie in das Unfallkrankenhaus Boberg transportiert und notoperiert. Ihr Zustand ist laut Polizei lebensbedrohlich. Nach MOPO-Informationen wurde ihr mehrfach in den Körper gestochen.
Zeugen geben an, dass der Täter einen Kapuzenpullover und eine Sonnenbrille getragen haben soll. Kurz darauf erhalten die Beamten auch Hinweise darauf, dass Täter und Opfer sich kannten und es sich womöglich um eine Beziehungstat handelt. Schnell ist der Polizei die Identität des Mannes bekannt, die Staatsanwaltschaft bestätigt später, dass er und das Opfer bis vor Kurzem eine Beziehung führten.

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Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 29-Jährigen, der in Tonndorf wohnt. An seiner Anschrift wird er am Donnerstag aber zunächst nicht angetroffen. Mehrere Streifenwagen und ein Polizeihubschrauber fahnden in näherer Umgebung des Tatortes nach ihm – vergeblich.
Frau an Hamburger Bushaltestelle niedergestochen: Verdächtiger ging danach zur Schule
Eingesetzte Zielfahnder stellen den Mann wenige Stunden später in Ottensen. Dort war der Täter seelenruhig zum Unterricht an einer Berufsschule erschienen.

Unterdessen ist die Mordkommission am Bahnhof Mümmelmannsberg eingetroffen. In weißen Schutzanzügen sichern die Beamten akribisch jede Spur. Fotos werden gemacht und Blutspuren aufgenommen. Ein Zug der Bereitschaftspolizei durchkämmt die umliegenden Grünflächen auf der Suche nach der Tatwaffe oder anderen Gegenständen, denen sich der Täter auf seiner Flucht entledigt haben könnte.
Der genaue Tatablauf und die möglichen Hintergründe sind Gegenstand der Ermittlungen. Der Festgenommen wird einem Haftrichter zugeführt.