„Pro-Palästina“-Aktivisten ketten sich an Schienen – ZDF-Hauptstadtstudio gestürmt
Seit dem frühen Freitagmorgen blockierten rund 60 Aktivistinnen und Aktivisten in Solidarität mit Palästina Gleise im Bereich des Hamburger Hafens. Nach Angaben der Polizei haben sich mehrere Personen am Altenwerder Damm an die Schienen gekettet. Auch am ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin kam es zu einem Vorfall.
Der Bahnverkehr zum Containerterminal Burchardkai war seit Freitagmorgen unterbrochen und konnte erst am Nachmittag wieder anlaufen. Auch auf den Straßen kam es zu erheblichen Behinderungen – zeitweise staute sich der Verkehr bis auf die Köhlbrandbrücke.
„Wir sind mit Spezialkräften vor Ort und versuchen, die Personen zu lösen“, sagte Polizeisprecher Patrick Schlüse am Vormittag. Bis in den Nachmittag hinein waren Einsatzkräfte damit beschäftigt, die verbliebenen festgeketteten Aktivisten – im oberen einstelligen Bereich – von den Schienen zu befreien. Gegen 15 Uhr waren schließlich alle Personen gelöst, die restliche unangemeldete Demonstration wurde daraufhin aufgelöst.
Protest gegen Israel – Vorgeschmack auf Demo am Samstag?
Die Protestierenden kritisierten die Bundesregierung für ihre anhaltende Unterstützung Israels und fordern einen sofortigen Stopp aller Rüstungsexporte. Laut der Gruppe, an der unter anderem Aktivisten von „Ende Gelände“ beteiligt sind, würden über den Hafen regelmäßig militärische Güter nach Israel transportiert. „Wir stellen uns diesen tödlichen Lieferketten in den Weg“, teilte die Gruppe mit.
Auch in Berlin kam es am Freitag zu einer propalästinensischen Protestaktion: Mehrere Aktivistinnen und Aktivisten stürmten offenbar in einen öffentlichen Eingangsbereich des ZDF-Hauptstadtstudios. Auf Bildern und Videos ist zu sehen, wie sie im Foyer Banner mit Aufschriften wie „Gaza ist auch eure Schuld“ entrollten und einen Lautsprecher mit Kinderschreien an Helium-Ballons aufsteigen ließen. Die Polizei beendete die Aktion und leitete Verfahren wegen Hausfriedensbruchs ein. Hintergrund ist die Kritik an einer ZDF-Stellungnahme zu einem in Gaza getöteten Mitarbeiter einer Produktionsfirma.
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Für Samstag ist in Hamburg eine Großdemonstration des „Hamburger Bündnisses für Palästina“ angekündigt. Bis zu 20.000 Teilnehmende werden erwartet. Der Aufzug startet um 13.30 Uhr an den Landungsbrücken und führt durch die Innenstadt bis zum Steindamm. Ob die Taten zusammenhängen ist bislang unklar.
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