Besonderer „Einsatz“: Hier versteckt sich ein Bundespolizist
Auch beim großen Jubiläum wird noch geackert: Die Bundespolizeiinspektionen „Hamburg“ und „Kriminalitätsbekämpfung“ haben am Mittwoch in Jenfeld ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Bei strahlendem Sonnenschein gab es allerdings nicht nur Essen und Drinks. Vorher wurde noch der Ernstfall geübt; inklusive schwer bewaffneter Kräfte, durch Fenster springende Hunde und Beamte, die auf den ersten Blick kaum zu sehen waren.
Auch beim großen Jubiläum wird noch geackert: Die Bundespolizeiinspektionen „Hamburg“ und „Kriminalitätsbekämpfung“ haben am Mittwoch in Jenfeld ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Bei strahlendem Sonnenschein gab es allerdings nicht nur Essen und Drinks. Vorher wurde noch der Ernstfall geübt; inklusive schwer bewaffneter Kräfte, durch Fenster springende Hunde und Beamte, die auf den ersten Blick kaum zu sehen waren.
Eine Grünfläche an der Wilsonstraße bei der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Laserne: Beamte der Diensthundegruppe der Inspektion „Hamburg“ kontrollieren ein Auto, in dem sich mutmaßlich Automatensprenger aufhalten. Plötzlich Tumulte. Der Fahrer sprüht einem Beamten Reizgas ins Gesicht. Ein Hund der Bundespolizei springt sofort durchs Beifahrerfenster ins Auto und beißt den Fahrer in den Arm. Ein anderer Hund stellt den flüchtigen Beifahrer, der vorher noch eine Pistole zog und den Abzug drückte.

Kurz zuvor: Kräfte der „Mobilen Fahndungseinheit“ (MFE) observieren einen Fälscher, der einem Kunden gefälschte Pässe überreicht. Beamte der sogenannten „unkonventionellen Observierung“ liegen im Gebüsch; auf den ersten und auch auf zweiten Blick dank ihrer grünen Tarnkleidung kaum zu sehen. Sie versorgen den Einsatzleiter per Funk mit Infos.
Kräfte sind dank Tarnkleidung nicht zu erkennen
Als der Deal durch ist und der Fälscher wegfahren will, wird er von zwei Fahrzeugen eingekesselt. Bewaffnete Kräfte steigen aus, umstellen das Auto und nehmen den Mann fest.

Spektakuläre Übungen, die sich nicht von echten Einsätzen unterscheiden. Als die beiden Inspektionen in Hamburg gegründet wurden, hieß die Bundespolizei noch Bundesgrenzschutz (BGS). Sie kontrollierte, wie der Name vermuten lässt, vorrangig die Grenzen.
Doch dann deutete sich ein Paradigmenwechsel an, der BGS sollte reformiert und mit zusätzlichen Aufgaben vertraut gemacht werden. Die Folge: neue gesetzliche Zuständigkeiten, mehr verfügbare Kräfte und verstärkte eigene Ermittlungsarbeit.
„Sorgen dafür, dass sich Hamburger sicher bewegen können“
So entstanden für Hamburg zwei Inspektionen: Die mit dem Namen der Stadt kümmert sich um die Sicherheit an Bahnhöfen. Die Beamten treten der an Bahnhöfen häufig präsenten Kriminalität wie Raub und Diebstahl entgegen. „Wir sorgen dafür, dass sich Hamburger sicher bewegen können“, so Vize-Chef Olaf Petersen.
Die Inspektion „Kriminalitätsbekämpfung“ besteht aus Ermittlern und MFE-Kräften; Beamte, die aufs Observieren und die Festnahme mutmaßlicher Täter spezialisiert sind. Sie zerschlagen kriminelle Strukturen, arbeiten eng mit Europol zusammen. Vergangenes Jahr haben sie gegen eine Bande ermittelt, die im Raum Billwerder Güter im Millionenwert gestohlen haben soll.
„Vor allem das Schleuser-Geschäft ist viel internationaler geworden“, sagt Helgo Martens, Leiter der Inspektion. Das Geschäft boome. 100.000 Menschen werden jährlich in Länder geschleust, 3000 Euro verdienen die Kriminellen pro Kopf.
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Der Erfolg beider Inspektionen hängt auch von der Arbeit des Kriminaltechnischen Dienstes ab: Mit erfahrenen Beamten und neustem Technik-Zubehör können sie anhand von Fußspuren und mobilen Lesegeräten Flüchtige und Fälscher überführen.

Auch das Thema Gesichtserkennung spielt eine größere Rolle: Die Beamten benutzen bereits Programme, die Fotos mit anderen Fotos vergleichen und nach Unstimmig- bzw. Gemeinsamkeiten suchen. Ein Beamter: „In dem Bereich hat sich viel in kurzer Zeit entwickelt, auch das Vorgehen der Täter. Wir wollen technisch auf Augenhöhe bleiben.“ Und im besten Fall den Tätern stets einen Schritt voraus sein.