Bekannter Fifa-Streamer getötet: Neue Details zu den Schüssen vor der Shisha-Bar
Er hatte tausende Fans, seine Videos wurden vielfach auf Instagram, TikTok und Twitch angeklickt. Nun ist der 24-Jährige tot: Vor einer Shisha-Bar an der Saseler Chaussee wurde er am Sonntagabend getötet, getroffen von mehreren Kugeln. Polizei und Staatsanwaltschaft haben mittlerweile neue Erkenntnisse.
Er hatte Tausende Fans, seine Videos wurden vielfach auf Instagram, TikTok und Twitch angesehen. Nun ist der 24-Jährige tot: Vor einer Shisha-Bar an der Saseler Chaussee (Sasel) wurde ein Fifa-Streamer am Sonntagabend getötet, getroffen von mehreren Kugeln. Polizei und Staatsanwaltschaft haben mittlerweile neue Erkenntnisse.
Um 22.29 Uhr geht der erste Notruf bei der Polizei ein: Zeugen sprechen von Schüssen und einem verletzten Mann, der auf dem Gehweg vor dem Laden mit dem Namen „Chérie“ liegt. Polizisten versuchen noch, den 24-Jährigen zu reanimieren. Am Ende ohne Erfolg, ein Arzt kann nur noch den Tod feststellen.
„Fünf Mal geknallt“: Sind noch mehr Schüsse gefallen?
Vorher soll es vermutlich im Laden zu einem Streit zwischen mehreren Männern gekommen sein. Dann die Schüsse. „Es hat um die fünf Mal geknallt, wir dachten an Feuerwerk“, erzählen zwei junge Männer später, die sich an dem Abend in der Nähe aufhielten. „Doch dann hörten wir Schreie und uns war klar, dass da etwas Komisches vor sich geht.“ Nach MOPO-Informationen gehen die Ermittler der These nach, dass sogar noch mehr Schüsse gefallen sein könnten.

Vor dem Geschäft „Baby One“, nur wenige hundert Meter entfernt, stoppt die Polizei eine VW-Limousine. Darin: vier Männer im Alter zwischen 22 und 30 Jahren. Ihnen werden braune Tüten über die Hände gezogen, um mögliche Schmauchspuren, die beim Abfeuern einer Waffe zurückbleiben, zu sichern. Das Quartett wird festgenommen, dann später aber laut Polizei „aus rechtlichen Gründen“ wieder entlassen. Schmauchspuren werden nicht gefunden. Zudem konnte gegen sie zunächst kein dringender Tatverdacht erhärtet werden. Die Ermittlungen gegen sie würden trotzdem andauern.
Die Mordkommission geht mittlerweile davon aus, dass mindestens ein weiteres Fahrzeug vom Tatort wegfuhr. Die Beamten verfolgen hier bereits „konkrete Ermittlungsansätze“, heißt es weiter. Und sie setzen weiter auf Hinweise von Zeugen, insbesondere von denen, die bisher noch keine Aussage getätigt haben (Hinweise an Tel. 428 65 6789 oder an jede Wache).

Die Hintergründe der Schießerei sind weiter unklar. Bisher gibt es keinen konkreten Verdacht, dass sich die Tat – wie bei den brutal ausgetragenen Auseinandersetzungen der vergangenen Monate – im Drogenmilieu abgespielt hat. Die Ermittler prüfen, ob persönliche Differenzen der Beteiligten eine Rolle gespielt haben könnten.
In den sozialen Netzwerken ist die Anteilnahme nach dem Tod des 24-Jährigen, der unter anderem als Fifa-Streamer (öffentliches Online-Fußballspielen mit Publikum) bekannt war und in den sozialen Medien mehrere Tausend Follower hatte, groß: „Ruhe in Frieden“ oder „Möge Gott deiner Seele gnädig“ sein, ist dort zu lesen.

Immer wieder kommt es in Hamburg zu Schusswaffengebrauch. Das hält Jan Reinecke, Landeschef beim Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), für „sehr besorgniserregend“. „Die Frage bleibt weiter: Woher kommen diese Waffen? Und warum kümmert sich keiner effizient um illegalen Waffenhandel?“ Täter hätten offenbar keine Sorge vor Strafverfolgung. „Sie haben die Waffen und schrecken nicht mehr davor zurück, sie auch zu benutzen.“
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Dennis Gladiator von der CDU kritisierte mit Blick auf die in seinen Worten „Gewalteskalation auf den Straßen Hamburgs“ die rot-grüne Regierung als träge und tatenlos. Diese Gewalt drohe sich zu verfestigen. Tatsächlich sei das Gesamtbudget der Polizei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, so die Innenbehörde. Von dem Zuwachs habe zuletzt auch das LKA personell profitiert.