Autohasser im Hamburger Süden: Anwohner entsetzt – was die Fahndung erschwert
Seit mehr als zwei Jahren beschädigt ein bislang unbekannter Autohasser im Hamburger Süden regelmäßig geparkte Fahrzeuge. Er ist stets mit dem Fahrrad unterwegs und schlägt ausschließlich nachts zu. Inzwischen hat er einen Schaden von deutlich über 100.000 Euro verursacht. Die Polizei fahndet nun mithilfe von Aufnahmen aus Überwachungskameras nach dem Täter. Anwohner und Geschädigte sind entsetzt – und dann erschweren auch noch Datenschutzauflagen die Ermittlungen.
Seit März 2023 treibt der Autohasser in den Hamburger Stadtteilen Rönneburg, Wilstorf, Marmstorf und Langenbek sein Unwesen. Der Unbekannte ist ausschließlich nachts unterwegs und schlug laut Polizei stets zwischen Mitternacht und drei Uhr zu. Ausgestattet mit wetterfester Kleidung und einem Fahrradhelm durchstreift er die Straßen – stets auf der Suche nach parkenden Autos, die er mit einem spitzen Gegenstand mutwillig zerkratzt.
Autohasser in Hamburg richtete schon mehr als 130.000 Euro Sachschaden an
Laut Polizei hat der Täter bis November vergangenen Jahres bereits rund 130.000 Euro Schaden verursacht – meist an vorschriftsmäßig geparkten Autos in der Nähe von Grünanlagen. Inzwischen geht er noch einen Schritt weiter: Er dringt gezielt in private Grundstücke ein. Bei einem solchen Vorfall gelang es, den Mann mit einer Überwachungskamera zu filmen – mit diesen Aufnahmen fahndet die Polizei nun öffentlich nach ihm.
Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie sich der Täter umschaut, die Umgebung prüft und dann mit der rechten Hand einen spitzen Gegenstand aus seiner Jackentasche zieht. Damit zerkratzt er die gesamte Fahrzeugseite und hinterlässt tiefe Lackschäden. Anschließend fährt er mit seinem Fahrrad scheinbar unbeeindruckt weiter – oft nur wenige Meter, um erneut zuzuschlagen.
Der Hamburger Medienunternehmer Johannes „Jojo“ Tapken wurde bereits mehrfach zum Opfer. Vier Mal wurde der Hyundai des Familienvaters zerkratzt – jeweils auf seinem Grundstück in Langenbek. „Wir expandieren eigentlich gerade und wollten unseren Fuhrpark vergrößern. Solange dieser Typ nicht gefasst ist, verzichten wir lieber darauf“, so Tapken.
Auch Nachbarn von Tapken wurden bereits Opfer der nächtlichen Attacken. In WhatsApp-Gruppen informieren sie sich untereinander über verdächtige Bewegungen in ihrer Umgebung. Einige Anwohner haben sogar Überwachungskameras installiert. „Diese mussten auf behördliche Anordnung jedoch so ausgerichtet werden, dass sie keine öffentlichen Bereiche filmen. Deshalb ließ sich oft nicht erkennen, in welche Richtung der Täter flüchtet“, erklärt Tapken der MOPO.
Die Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Hinweise. Der gesuchte Mann ist etwa 20 bis 40 Jahre alt, zwischen 1,85 und 1,95 Meter groß und hat eine sehr schlanke Statur. Er trägt eine Brille und ist Rechtshänder. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer (040) 4286 56789 entgegen.
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