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Uni Protest
  • Klima-Aktivisten haben im Juni 2022 die Fassade des Audimax besprüht.
  • Foto: MOPO/Kurt Krink

Audimax komplett besprüht – Besetzung an der Universität Hamburg

„Lebensgrundlage erhalten? Nicht die Aufgabe der Uni – Präsident H. Heekeren“ ist auf einem Banner zu lesen, auf der Glasfront steht in rotem Graffiti „Klimanotfall“ und „Stoppt den fossilen Wahnsinn“. Auf dem Campus der Universität Hamburg (Rotherbaum) ist seit Montagmittag das Audimax besetzt, am Donnerstag wurde das Gebäude besprüht. Was hat es damit auf sich?

Die Aktion ist laut Polizei Hamburg der Protestgruppe „Letzte Generation“ zuzuordnen, die am Donnerstag ihren Namen ebenfalls mit Graffiti auf die Glasfassade des Audimax sprühte. Die Mitglieder fordern vom Uni-Präsidenten Hauke R. Heekeren, sich öffentlich mit der Botschaft an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu richten, dass „neues Nordsee-Öl nicht mit dem Erhalt der Lebensgrundlage der Menschheit zu vereinbaren ist“. Bisher wurde die Besetzung von der Polizei geduldet, so ein Pressesprecher.

Audimax der Universität Hamburg besprüht

„Wer soll ein Machtwort sprechen gegen den fossilen Wahnsinn der Bundesregierung, wenn nicht der Präsident einer Exzellenzuniversität für Nachhaltigkeit?“, sagt dazu etwa Jana Mestmäcker, die als ehemalige Studierende der Universität Hamburg an der Protestgruppe „Letzte Generation“ beteiligt ist.

Am Mittwochabend fand ein persönlichen Gespräch zwischen den Protestierenden und Heekeren statt, wie auch die Universität bestätigte. Der Uni-Präsident solle dort gesagt haben, dass er dies „nicht als Aufgabe der Universität“ sehe, wie es in einer Pressemitteilung der Protestaktion heißt. Die Demonstrierenden hätten hingegen die Räume trotz mehrmaliger Aufforderung nicht für den regulären Lehrbetrieb freigegeben, so die Universität.

Am Donnerstagmittag um kurz nach 12 Uhr haben die Besetzer:innen dann laut der Pressemitteilung die Glasfassade des Audimax mit drei Feuerlöschern orange-rot eingefärbt und den Banner mit der Aufschrift „Lebensgrundlage erhalten? Nicht die Aufgabe der Uni – Präsident H. Heekeren“ präsentiert. Weitere Nachrichten wurden an die Fassage geschmiert, bis die Polizei die Protestierenden stoppte, so „Letzte Generation“.

Uni-Präsident Heekeren äußert sich zu den Vorfällen

Heekeren äußerte sich am Nachmittag zu den Vorfällen: „Die Universitätsleitung verurteilt diese großflächige Sachbeschädigung“, wie es in einer Pressemitteilung der Universität lautet. „Wir betonen, dass Universitäten Orte des friedlichen wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurses sind. Sie bieten keinen Platz für Vandalismus oder Gewalt.“

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Laut Heekeren sei es nicht Aufgabe einer unabhängig agierende Hochschule, bundespolitische Forderungen zu stellen oder sich diesen anzuschließen. Wann der Lehrbetrieb im Audimax wieder aufgenommen werden könne, sei noch nicht abzusehen. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) betonte indes die Wichtigkeit von Klimaschutz und eine starke öffentliche Wahrnehmung des Themas, betonte jedoch die Kooperation dabei.

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Die Beamt:innen seien am Nachmittag laut eines Sprechers noch am „Einwirken“ auf die Personen gewesen. So befanden sind noch einige Personen auf dem Vordach des Audimax, die sich laut Polizei trotz Ansprache weigerten, das Dach zu verlassen. Zwei Personen hatten sich zuvor freiwillig entfernt, fünf weitere Personen wurden von den Einsatzkräften weggetragen. Die Personen erhielten Platzverweise, außerdem wurden Strafanzeigen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs verhängt.

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