• Einsatzkräfte und Polizeiautos stehen am Sonntagabend vor der Synagoge in Hamburg. Hier wurde am Nachmittag ein jüdischer Student angegriffen.
  • Foto: Röer

Attacke vor Synagoge: Hamburger Polizei weist Vorwurf mangelnder Sicherheit zurück

Nach dem Spaten-Angriff auf einen jüdischen Studenten vor der Hamburger Synagoge hat die Polizei den Vorwurf mangelhaften Schutzes zurückgewiesen. Der Tatverdächtige sei den Sicherheitskräften aufgefallen, als er vor die Synagoge trat, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün zum „NDR“.

Die Objektschutzkräfte, die vor der Synagoge an der Hohen Weide in Eimsbüttel postiert sind, hätten sich bereits in seine Richtung bewegt, weil er ihnen komisch vorgekommen sei.

„Aber genau in dem Moment hat er dann auch schon den verdeckt getragenen Spaten gezogen und hat zum Angriff übergesetzt. Das ist, selbst wenn die Polizei daneben steht, nicht immer zu verhindern“, so Levgrün. Wichtig sei, dass der Mann direkt festgenommen worden und weitere Taten verhindert worden seien.

Angriff vor Synagoge: Hamburger Polizei weist Vorwürfe zurück

Der Jüdische Weltkongress hatte die „mangelnden Sicherheitsvorkehrungen“ außerhalb der Synagoge kritisiert. „Während wir dankbar anerkennen, dass die Polizei vor Ort schnell reagierte, um den Angreifer von weiterer Gewalt abzuhalten, reichte die Präsenz der Sicherheitskräfte nicht aus, den Angreifer davon abzuschrecken, jemanden schwer zu verletzen“, hatte der Vorsitzende der Organisation, Ronald S. Lauder, erklärt.

Grigoriy K. (29) hatte laut Polizei am Sonntag einen 26 Jahre alten jüdischen Studenten mit einem Klappspaten attackiert und schwer am Kopf verletzt. Der Angriff geschah während des jüdischen Laubhüttenfestes (Sukkot).

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Kripo und Generalstaatsanwaltschaft werten die Tat als versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung mit mutmaßlich antisemitischem Hintergrund. Grigoriy K. kam nach seiner Festnahme in die Psychiatrie. (mp/dpa)

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