• Zwei von vielen aufgehängten Plakaten in Hamburg-Barmbek.
  • Foto: privat/hfr

„Nagelt Drosten ans Kreuz“: Corona-Hass-Plakate in Hamburg – Staatsschutz ermittelt

Barmbek-Nord –

Seit Ende Februar hängen überall im Stadtgebiet, vor allem aber im Bereich des Impfzentrums an den Messehallen, gewaltverherrlichende und coronafeindliche Plakate und Zettel. Sie zeigen unter anderem den Virologen Christian Drosten, der eine Pistole an den Kopf gehalten bekommt. Auf anderen sind Sprengstoffanleitungen abgebildet – nun erweitern die verantwortlichen Corona-Leugner ihr Gebiet bis zur Fuhlsbüttler Straße.

Seit einigen Wochen werden auch in Barmbek-Nord dieselben Plakate vorgefunden, an Lichtmasten, Litfaßsäulen und Fassaden. Öfters auch an die des „DeinCoronaTest“-Zentrums.

Hamburg: Wieder coronafeindliche Plakate – Staatsschutz ermittelt

„Wir waren schon zweimal bei der Polizei“, sagt der Betreiber im MOPO-Gespräch. Er und sein Team distanzierten sich ganz klar von den Plakat-Aussagen und findet, „dass wir gerade jetzt in dieser Zeit alle zusammenhalten müssen“.

Oft werden die gewaltverherrlichenden Plakate an die Fassade des Corona-Testzentrums geklebt.

Oft werden die gewaltverherrlichenden Plakate an die Fassade des Corona-Testzentrums geklebt.

Foto:

Privat/Hfr

Der Verfassungsschutz beobachtet die Entwicklung in Hamburg genau, spricht bereits von „zunehmender Radikalisierung“ im Milieu der Corona-Skeptiker – auch wenn momentan keine akute Gefährdung vorliege. „Wenn es um Gewaltaufrufe geht, nehmen wir das natürlich immer ernst und behalten die Entwicklung sehr aufmerksam im Fokus“, sagte ein Sprecher.

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Zurück bleibt in jedem Fall ein mulmiges Gefühl, so der Betreiber des Testzentrums: „Man empfindet schon ein Unwohlsein, weil man nicht weiß, zu was Menschen in Stande sind. Man weiß ja nie, was diese Pandemie ihnen genommen hat. Man möchte den Menschen Gutes tun, aber stößt auch auf Gegenwehr. Aber dass die so ausgedrückt wird, ist schon hart.“

„Ermittelt wird wegen des Verdachts der Beleidigung, der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten“, teilte ein Polizeisprecher der MOPO mit.

Polizei Hamburg: Plakate vermutlich eine Impulsabfuhr

Zuvor seien derartige Plakate auch an einem Barmbeker Parteibüro und einer Apotheke am Hellbrookkamp (Bramfeld) festgestellt worden. Die Polizei: „Bei den Plakaten handelt es sich vermutlich um eine Methode der Impulsabfuhr.“

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