Zoff um Zirkus Roncalli: Doppeltes Machtwort aus dem Senat
Viel Zirkus um den Zirkus: Eigentlich sollen auf der Großen Moorweide am Dammtor keine kommerziellen Veranstaltungen mehr stattfinden – so hatten es die Mehrheiten von CDU und Grünen beschlossen. Doch jetzt will der rot-grüne Senat dem Circus Roncalli ein weiteres Gastspiel erlauben. Die Grünen im Bezirk sind sauer.
Viel Zirkus um den Zirkus: Eigentlich sollen auf der Großen Moorweide am Dammtor keine kommerziellen Veranstaltungen mehr stattfinden – so hatten es die Mehrheiten von CDU und Grünen beschlossen. Doch jetzt will der rot-grüne Senat dem Circus Roncalli ein weiteres Gastspiel erlauben. Die Grünen im Bezirk sind sauer.
Circus Roncalli soll im Mai und Juni auf der Moorweide am Dammtor gastieren. Der Senat darf solche Entscheidungen auf Bezirksebene an sich ziehen, wenn sie von gesamtstädtischer Bedeutung sind. Eine Voraussetzung, die Eimsbüttels Grünen-Fraktionschef Ali Mir Agha nicht gegeben sieht.
Grüne sprechen von „Gerechtigkeitsfrage”
Dieses „scharfe Schwert” werde aus guten Gründen „nur sehr selten genutzt”. Demokratisch hatte der Bezirk beschlossen, dass zum Schutz der Grünfläche keine kommerziellen Nutzungen mehr genehmigt werden. Die Grünen sprechen auch von einer „Gerechtigkeitsfrage“.
Denn mit dem Recht auf Gleichbehandlung könne künftig jedes andere Unternehmen die Ausrichtung von Veranstaltungen auf der Fläche verlangen. Besonders ärgerlich für die Mitglieder ist auch, dass der Name ihrer Zweiten Grünen-Bürgermeisterin Katharina Fegebank mit auf der Drucksache steht, die Roncalli das „Go“ geben soll.
Senat: Cricus Roncalli darf wieder auf die Große Moorweide
Nachfrage beim Senat: Anfang Februar habe sich nach Angaben des Senats der Circus Roncalli an Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gewandt, um wieder auf der Großen Moorweide gastieren zu dürfen, so Senatssprecherin Julia Offen.

„Nach einer Prüfung der Sach- und Rechtslage durch die Senatskanzlei hat der Erste Bürgermeister die Erstellung einer hierfür erforderlichen Drucksache für den Senat in Auftrag gegeben“, sagt Offen weiter. Auch Fegebank stellte sich hinter die Drucksache. Mit diesem Doppelmachtwort soll die Drucksache nächsten Dienstag im Senat beschlossen werden und der Zirkus sein Zelt aufstellen dürfen.
Immer wieder Zoff um die Große Moorweide
„Die Moorweide war und ist schon immer ein zentraler Veranstaltungsort in Hamburg gewesen. Durch Auflagen und Absprachen mit den Veranstaltern wird der Schutz der Grünfläche sichergestellt“, so Offen. Die Moorweide solle ein wichtiger Ort für alle Hamburgerinnen und Hamburger bleiben – sowohl als Ort der Erholung als auch für Veranstaltungen.
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Vor Kurzem hatte es schon einmal Zoff im Bezirk Eimsbüttel um die Große Moorweide gegeben. CDU und Grüne wollten verhindern, dass der Deutsche Posaunentag dort stattfindet, obwohl es sich hierbei nicht um eine kommerzielle Veranstaltung handelt. Hier hatte man sich letztendlich – ohne ein Einschreiten des Senats – auf eine Erlaubnis geeinigt.