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Gewalt unter Schülern (gestelltes Symbolbild).
  • Gewalt unter Schülern (gestelltes Symbolbild).
  • Foto: dpa

Wegen Gaza-Krieg: FDP befürchtet mehr Gewalt an Hamburger Schulen

Im vergangenen Schuljahr kam es laut Behörde zu 201 Gewalttaten an Hamburger Schulen. Eine FDP-Bürgerschaftsabgeordnete befürchtet, dass die Lage durch den Nahost-Konflikt weiter angeheizt wird. Doch Daten dazu werden nicht erhoben – das muss sich ändern, meint sie.

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sind aus Hamburgs Schulen 17 Beratungsanfragen zum pädagogischen Umgang mit der Lage in Nahost beim Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) eingegangen. Darüber hinaus seien circa 200 Lehrkräfte in verschiedenen Fortbildungen dazu informiert und beraten worden, heißt es in der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Anna von Treuenfels-Frowein.

Die Frage nach der Zahl der Gewaltdelikte an Schulen, die im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg stehen, blieb allerdings unbeantwortet. Zum einen würden Gewalttaten nur Schuljahresweise von der Behörde erhoben, zum anderen sehe die „Richtlinie zur Meldung und zum Umgang mit Gewaltvorfällen an Hamburger Schulen“ keine Erhebung der „einzelnen Motivationslagen“ vor.

FDP befürchtet mehr Gewalt an Hamburger Schulen wegen Gaza-Krieg

Laut Senatsantwort hat die Polizei in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 300 Gewalttaten an Schulen registriert – darunter allerdings auch solche, die zwar auf einem Schulgelände stattgefunden haben, aber nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit Schülerinnen und Schülern oder Lehrern stehen müssen – beispielsweise außerhalb der Unterrichtszeiten. Für das vergangene Schuljahr 2022/23 wurden der Schulbehörde demnach 201 Gewalttaten gemeldet.

Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein (FDP) in der Hamburgischen Bürgerschaft (Archivbild). dpa
Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein (FDP) in der Hamburgischen Bürgerschaft (Archivbild).
Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein (FDP) in der Hamburgischen Bürgerschaft (Archivbild).

Allein diese Zahlen „und der seit dem brutalen Hamas-Überfall auf Israel vor allem unter Jugendlichen grassierende Antisemitismus machen es dringend nötig, zeitnah mehr über Gewaltvorfälle an Schulen zu erfahren“, sagte von Treuenfels-Frowein. Die Schulbehörde mache aber keine Anstalten, dazu Details zu erfassen. „Das muss sich ändern: Hamburgs Schulen brauchen eine möglichst monatliche Erfassung der Gewalt auf Schulhöfen und in Klassenzimmern.“

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Zudem sei eine differenzierte Feststellung der Motivationslage überfällig. „Nur wenn dieses Wissen vorliegt, können gezieltere Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Dazu wäre die Hinzuziehung von externen Experten nützlich, die unvoreingenommen Hilfe leisten könnten“, sagte sie.

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