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  • Taxifahrer Holger Brandt schlägt wegen der Ampelschaltung an der Kieler Straße die Hände überm Kopf zusammen.
  • Foto: Patrick Sun

Viel Rot, wenig Grün: Diese Kreuzung bereitet Hamburgs Autofahrern Kopfzerbrechen

Stellingen –

Hamburg ist die Stau-Hauptstadt Deutschlands, seit Jahren schon gehören Blechlawinen zum Alltag auf unseren Straßen. Das gilt auch für die Kieler Straße. Dort sorgt jetzt vor allem eine Ampelschaltung für Frust bei Autofahrern.

Etwa bei Holger Brandt. Der Taxifahrer ist pro Woche 50 bis 60 Stunden in der Stadt unterwegs. Mal läuft der Verkehr flüssig, mal weniger. Und manchmal geht’s gefühlt so gar nicht voran. Etwa an der Kreuzung, wo die Kieler Straße auf den Langenfelder Damm trifft.

Hamburg: Ampelschaltung an Kieler Straße sorgt für Staus

„Auch in verkehrsarmen Zeiten steht man da drei bis sechs Ampelphasen, um die Kreuzung in Richtung Stellingen zu überqueren“, sagt Brandt. Die Rotphase sei um ein Vielfaches länger als die Grünphase. „Dabei ist das die Hauptstraße!“, so Brandt.

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Bei dieser Ampelschaltung müsse sich niemand wundern, wenn sich selbst an einem Dienstagmittag die Autos auf der Kieler Straße 500 Meter zurückstauen, während kaum Fahrzeuge aus den anderen Straßen kommend die Kreuzung queren.

Hamburger Ampel: 16 Sekunden grün, 74 Sekunden rot

Zur Info: Die Umlaufzeit der Ampelphase an der Kieler Straße beträgt in der Regel 90 Sekunden. Dies entspricht der Zeit, in der jeder Verkehrsteilnehmer – als auch der Querverkehr oder Abbieger – einmal Grün erhält. Von 5 bis 13 Uhr ist die Grünphase an der Kieler Straße stadtauswärts tatsächlich nur 16 Sekunden lang, von 13 bis 21 Uhr immerhin 34 Sekunden lang. Die restliche Zeit sehen Autofahrer Rot.

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Warum ist das so? „Mit diesen Umlaufzeiten wird ein größtmöglicher Verkehrsfluss für den motorisierten Verkehr erreicht“, sagt eine Sprecherin der Verkehrsbehörde.

Hamburger Verkehrsteilnehmer teilen sich vier Ampelphasen

Die Kreuzung Kieler Straße/ Langenfelder Damm würde aufgrund der Linksabbieger – die ein eigenes Lichtsignal bekommen – in vier Phasen geregelt. „Somit müssen sich diese vier Phasen die Umlaufzeit teilen, wobei zusätzlich zwischen den Phasen Schutzzeiten ablaufen“, so die Sprecherin.

Heißt: Die Umlaufphase von 90 Sekunden muss durch vier geteilt werden, das wären dann 22,5 Sekunden für die einzelnen Fahrtrichtungen. Doch warum ist dann ausgerechnet die verkehrliche Hauptschlagader Kieler Straße morgens mit einer kürzeren Grünphase ausgestattet?

Hamburger: Ampelschaltung immer ein Kompromiss

„Die Lastrichtung vormittags ist stadteinwärts und nachmittags stadtauswärts“, so die Sprecherin. Die Grüne Welle würde entsprechend geplant. Die Freigabezeit der Zufahrten Langenfelder Damm und Warnstedtstraße würden außerdem hauptsächlich durch die Grünzeiten des Fußverkehrs über die Kieler Straße bestimmt. „Die Signalisierung einer Kreuzung ist leider immer ein Kompromiss für alle Verkehrsteilnehmende“, so die Sprecherin.

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